Nach dem Fachbeirat ist nun auch die Wissenschaftliche Leitung der Professional Learning Europe (PLE) vollständig: Mit Prof. Dr. Winfried Sommer und Prof. Dr. Uwe Beck, den beiden Initiatoren der LearnTec, gehen zwei Pioniere mit mehr als zwanzig Jahren Erfahrung in der E-Learning-Szene an den Start. Außerdem bringt Prof. Dr. Sabine Seufert, Professorin für Wirtschaftspädagogik an der Universität St. Gallen und Geschäftsführerin des Swiss Centre for Innovations in Learning (scil), ihre Expertise für innovatives Lernen und ihre internationalen Erfahrungen in das Gremium ein.

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Foto von Husna Miskandar

„Als wir 1992 die LearnTec gegründet haben, wollten wir ein neues, mit großem Potenzial versehenes Instrument des Lehrens und Lernens in Unternehmen und Hochschulen etablieren. Unser Ziel war es, eine einschlägige Community und eine Marktplattform für E-Learning-Anbieter und -Abnehmer zu bilden“, erzählt Prof. Dr. Uwe Beck. Nachdem das gelungen sei, rolle er das Thema E-Learning und Wissensmanagement als Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung gemeinsam mit dem Veranstalter spring Messe Management auf einem Kongress und der Messe Zukunft Personal neu aus. Seine Motivation dafür sei heute eine andere: „Wir möchten nun über ein reines Insiderpublikum hinaus den nächsten größeren Personenkreis für das Thema gewinnen: die Personaler.“

Ankerpunkt für E-Learning in den Unternehmen

„Seit geraumer Zeit legt E-Learning seinen Sonderstatus ab und wächst in die alltägliche Personalarbeit hinein“, sagt auch Prof. Dr. Winfried Sommer. „Wir möchten diesem Fortschreiten von E-Learning in das Human Resource Management mit dem neuen Kongress einen Ankerpunkt geben.“ Da liege es nahe, mit einer Institution wie der Messe Zukunft Personal zu kooperieren, die seit zehn Jahren die Personalarbeit professionell begleite. „Das eröffnet für die E-Learning-Anbieter die Chance, ganz neue Kunden unter den rund 12.000 Messebesuchern zu gewinnen“, so Prof. Dr. Sommer.

„Es gibt bisher keine größere Weiterbildungsveranstaltung, die das Thema E-Learning ernsthaft einbettet“, meint Prof. Dr. Sabine Seufert. Einerseits widmeten sich bestehende Kongresse ganz dezidiert dem E-Learning. Dabei gehe der Trend zwar auch dahin, sich breiten Weiterbildungsthemen in Unternehmen zu öffnen. Aber E-Learning hafte noch immer das Image an, dass es in punkto Qualität nicht an klassisches Präsenzlernen heranreiche, und deshalb gelinge es den Veranstaltern dieser Kongresse nicht, ein breiteres Fachpublikum zu adressieren. Andererseits gehe E-Learning in reinen Personal- oder IT-Veranstaltungen meistens unter.

Diese Lücke soll die Professional Learning Europe in der Kombination mit der Messe Zukunft Personal schließen: Das Thema E-Learning wird über die PLE hinaus auch innerhalb der Kommunikation von Europas größter Fachmesse für Personalmanagement eine wichtige Rolle spielen.

„Die PLE wird zeigen, dass sich E-Learning zum integralen Bestandteil von Professional Learning entwickelt und die gesamte Branche sich professionalisiert“, so Seufert. Die Wissenschaftliche Leitung zielt damit auf E-Learning im betrieblichen Kontext ab. „Auf der PLE steht der Nutzen von E-Learning-Anwendern in den Unternehmen im Fokus“, betont Prof. Dr. Beck. „Der neue Kongress soll Innovationen beim Lernen und den Trend hin zu Lernlösungen deutlich machen, die in die Kompetenzentwicklung von Mitarbeitern, den betrieblichen Alltag und einen Mix verschiedener Lernmethoden integriert sind“, fügt Seufert hinzu.

Internationalisierung von E-Learning

Außerdem wird das Leitungsteam der Professional Learning Europe einen internationalen Schwerpunkt zum Thema E-Learning entwickeln, da eine solche Betrachtung für global positionierte Unternehmen und E-Learning-Anbieter unumgänglich ist. „Die Zukunft Personal bietet mit ihren europäischen Schwesterveranstaltungen wie der Personal Austria in Wien und der Personal Swiss in Zürich bereits ein Stück Internationalität, die die Szene braucht“, ist Prof. Dr. Sommer überzeugt. Die Messe Köln sei mit den internationalen Flughäfen Köln, Bonn, Düsseldorf und Frankfurt sowie der Nähe zu den Beneluxländern der ideale Standort, um internationale Aussteller und Fachbesucher zu gewinnen.

„Von der Idee, mich in den internationalen Track der PLE einzubringen, war ich sofort begeistert“, sagt Prof. Dr. Seufert. Global Learning sei heute in vielen Branchen, in Konzernen und insbesondere im Mittelstand eine große Herausforderung: Die Betriebe müssten mit vergleichsweise wenig Ressourcen länderübergreifende Lerninitiativen stemmen.

Internationale Referenten sollen deshalb Perspektiven und Trends aufzeigen, die über den eigenen Tellerrand hinausgehen. Welche pragmatischen Implementierungsstrategien sind für das globale E-Learning bereits praktikabel und zukünftig denkbar? Wie können Personalentwickler die Kompetenzen der Mitarbeiter weiterentwickeln, wenn virtuelle Teams immer mehr zum Zukunftsmodell der Zusammenarbeit werden? Wie lassen sich Social Learning und Informal Workplace Learning in einem interkulturellen Kontext integrieren? Das werden der renommierten Professorin aus St. Gallen zufolge Fragen sein, die auf der PLE eine Rolle spielen.

Der Kongress Professional Learning Europe feiert vom 12. bis 14. Oktober parallel zur Messe Zukunft Personal in Köln seine Premiere. Weitere Informationen sind unter www.professional-learning.de erhältlich.

Prof. Dr. Uwe Beck

Als Professor für Medienpädagogik und Informationstechnik am Institut für Mathematik und Informatik der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe leitete er das Audiovisuelle Zentrum und das Zentrum für Interaktive Medien. Erste Ansätze zum Lernen mit Computern entwickelte Beck bereits ab 1975, bevor er im Jahr 1992 gemeinsam mit Prof. Dr. Sommer die LearnTec gründete und die Wissenschaftliche Leitung von Kongress und Fachmesse für Bildungstechnologie übernahm. Parallel beteiligte er sich an vielen Projekten zur Entwicklung von Software und Train-the-Trainer-Konzepten sowie zur Evaluation von mediengestützten Lernsituationen. Außerdem war er mehrfach als Gutachter für die Bund-Länder-Kommission und das Bundesministerium für Bildung und Forschung tätig.

Prof. Dr. Sabine Seufert

Die Direktorin des Instituts für Wirtschaftspädagogik an der Universität St.Gallen (mit einem Lehrstuhl für Bildungsmanagement) und Leiterin des Swiss Centre for Innovations in Learning (scil) ist eine der zentralen Figuren in der E-Learning-Szene. Insbesondere wenn es um das Management von Bildungsinnovationen und innovative Learning Designs geht, gilt sie als Vorreiterin. Seufert stellt dabei immer wieder ihren internationalen Blick auf das Thema E-Learning unter Beweis – etwa 2000 als Visiting Scholar am Stanford Learning Lab an der Standford University in Kalifornien oder 2008 als Gastprofessorin an der University of Southern Queensland (USQ) in Australien.

Prof. Dr. Winfried Sommer

Prof. Winfried Sommer lehrte bis 2005 an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe Soziologie und Politikwissenschaft. Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit beschäftigte er sich seit den frühen 80er Jahren bevorzugt mit bildungstechnologischen Fragestellungen und veröffentlichte 1987 das Standardwerk “Neue Medien in der Aus- und Weiterbildung”. Seither war er auf Bundes- und Länderebene in zahlreichen Kommissionen und Ausschüssen als Fachgutachter tätig. 1992 gründete er gemeinsam mit Uwe Beck die LearnTec in Karlsruhe, deren Wissenschaftliche Leitung beide Professoren bis 2010 innehatten.