Wenn Creator, Owner und Broker zusammenarbeiten

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Foto von Headway

Beliebigkeit darf ebenfalls keine Maßgabe bei der Einteilung derjenigen sein, die kreativ werden sollen. Prof. Dr. Peter Kruse hat drei Typen definiert, welche wechselweise miteinander arbeiten müssten;  alle drei zusammen genommen funktionierten wie das Gehirn in Grundzügen.

>> Der Creator erzeugt schnell neue Muster, stört mit seinen
      Ideen häufig Systeme und sorgt für Instabilität.
>> Der Owner besitzt fundiertes Wissen. Er bringt Stabilität in Systeme.
>> Der Broker kennt Leute, die etwas können und vernetzt diese miteinander.
      Auch er bringt Instabilität.  

Zum Wechselspiel der Typen sagte Peter Kruse in einem Videobeitrag (2007):

„Wenn ich den Creator und den Owner zusammen bringe bekomme ich Ideen, da entsteht aus Wissen und Instabilität ein Ideenpool, das ist der Kortex. Wenn ich den Owner und den Broker zusammen bringe habe ich zwei Bewerter. Beide müssen bewerten können was dem limbischen System entspricht. Wenn ich den Broker und den Creator zusammen bringe, dann hab ich Erregung – weil beide stören. Wenn ich diese drei Dinge zusammen bringe, dann habe ich Erregung, Lösungsbildung und Bewertung – ein Gehirn, welches die Möglichkeit zum kreativen Prozess bietet.“

Erfolg definiert sich heute nicht mehr allein dadurch, dass einer klug ist. Seine Klugheit reicht nur für einen begrenzten Aktionsradius in einer hochvernetzten Welt. Erfolg hängt vielmehr davon ab, den Markt zu beobachten und aktiv Netzwerke zu bauen. Dann gelingt es auch, an die kollektive Intelligenz der Crowd heranzureichen und mit ihrer Kreativität Innovationen zu entwickeln. Prof. Dr. Peter Kruse hat in einer Videoserie erklärt, mit welchen Mitteln wir den Weg für kreative kollektive Intelligenz freimachen können. Er bezog sich dabei als Hirn- und Organisationsforscher auf die Funktionsweise des Gehirns. Eine augenfällige Parallele sah er darin, dass Menschen mit der Komplexität der Welt umgehen können, weil das Gehirn selbst laufend dynamische Komplexität erzeugt. Auf die Wirtschaftswelt bezogen bedeutet dies, dass Unternehmen intern eine hohe Vielfalt erzeugen müssten, um auf die Vielfalt des Marktes reagieren zu können. Und sie müssten die Vernetzung nach außen suchen. Spannungen bleiben dabei nicht aus und wirken sogar förderlich, so Peter Kruse, weil neue Ordnungsmuster nie aus Harmonie entstünden. Unter Spannung verstand Peter Kruse Störung und Auseinandersetzung, die Widerspruch erzeugen. Peter Kruse fasste die Notwendigkeit von  Spannung prägnant zusammen: „Wenn wir keine gegengleiche Komplexität haben, sind wir nicht lösungsfähig.“  

Für die Kommunikation in der Vernetzung empfiehlt Peter Kruse, auf starke und verbindliche Wertemuster zu achten, weil Einzelne sich sonst aus dem Dialog ausnehmen. So machten auch Vernetzung und Beteiligung allein noch keine Mobilisierung aus, diese beginne erst dort, wo auch  Bedeutung und Bewertung vorliegen. Diese müssten fortlaufend gewährleistet werden, um nicht zur Beliebigkeit zu verkommen, denn was beliebig ist, hat keine Spannung.