Konkurrenz bedeutet „am selben Rennen teilnehmen“. Im Zeitalter des Überfl usses erscheint es jedoch besser, eben nicht mitzulaufen, sondern anders zu sein, um zu unternehmerischem Erfolg zu gelangen. Wer das Gleiche auf die gleiche Art und Weise wie alle anderen anbietet, kann auch im besten Fall nur das Gleiche erreichen. Wirklichen Erfolg werden Unternehmer nur dann erzielen, wenn sie Risiken eingehen, Regeln brechen, von der Norm abweichen und Nischen entdecken, um sich ein Monopol zu schaffen, mit dem sie zumindest kurzfristig Geld machen.

man and woman laughing while sitting in front of laptops
Foto von You X Ventures

Funky Business bedeutet auch, dass es immer mehr Fragen geben wird und immer weniger universell gültige Antworten. Technologie hilft hier nicht, denn Computer geben nur Antworten. Man muss die intelligenten Fragen auf nie dagewesene Art und schneller als andere stellen, um kurz die Nase vorn zu haben.

Auf das Personalmanagement gehen die beiden Autoren kurz ein. Menschen sind verschieden und lassen sich auf verschiedene Art und Weise motivieren. Deshalb sollten wir sie auch sehr individuell behandeln. Um gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzuziehen, genügt es nicht, allen das Gleiche zu bieten. Anstatt sich mit detaillierten Anforderungsprofilen auseinanderzusetzen, sollten die Angestellten lieber den Managern ihre Motivationsprofile entgegenhalten.

Funky Business forever ist die Fortsetzung ihres Buches Funky Business, das bereits 1999 erschienen ist und genauso wenig ein praktischer Ratgeber für die New Economy sein sollte wie dieses neue Buch. Die beiden unkonventionellen Management-Gurus aus Schweden möchten nicht vorschreiben, was jemand zu tun hat, sondern „den Menschen Mut machen, das zu beachten, was sie in ihrem persönlichen und professionellen Leben sehen und fühlen“.

Das Buch ist in mehrere Kapitel mit auf den Inhalt neugierig machenden Titeln wie „Funky Dorf“, „Funky Inc.“ oder „Funky U“ aufgeteilt. Jedes Kapitel beschreibt etliche verschiedene, teils provokante Hypothesen und Gedanken zu einer veränderten Welt und untermauert sie mit vielen gut recherchierten Beispielen. Die Texte sind witzig geschrieben und leicht zu lesen. Kurze Kommentare und Beispiele zum Haupttext laden zum Schmökern ein.

Konkrete Erfolgsrezepte wird man in diesem Buch nicht fi nden. Die lockeren und humorvollen Texte regen aber dazu an, über die Folgen der Globalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen, das Personalmanagement und einen selbst nachzudenken.

Leseprobe

Funky Business forever: Mehr Spaß am Kapitalismus.

Von Kjell A. Nordström und Jonas Ridderstråle
Redline Wirtschaftsverlag 2008
252 Seiten, 24,90 Euro
ISDN: 978-3636031600
www.redline-wirtschaft.de

Perfekt ausgestattet und in individuellem Besitz übertrifft das menschliche Gehirn die traditionellen Produktionsmittel wie Rohstoffe, harte Arbeit und Kapital. Versuchen Sie einmal, ein modernes Unternehmen zu nennen, dessen Erfolg auf körperlicher Arbeit beruht. Ein Autohersteller? Nein. Im neuen Jahrtausend wird eine Autofi rma dann konkurrenzfähig produzieren können, wenn sie geeignete Technologien für das logistische Management einsetzt, überzeugende Produkte entwickelt und herstellt, einen zuverlässigen Kundendienst anbietet und intern ebenso kommunizieren kann wie mit den Netzwerken der Zulieferer und Händler. Die Wertschöpfung liegt nicht mehr im Metall oder im Motor, sondern in immateriellen Dingen. Das Immaterielle macht etwa 70 Prozent vom Wert eines Autos aus. Das bedeutet, wer auf Muskelkraft setzt, ist schon morgen ein bankrotter Autohersteller. Die Autorproduktion besteht nicht mehr aus stumpfsinnigen Arbeitsschritten am Fließband. Henry Ford ist schon lange tot und seine Methoden auch. Ford beklagte einst: „Ich will nur ein paar Hände, aber jedes Mal bekomme ich auch einen Menschen dazu.“

Praktischer Nutzwert * * * * *
Lesbarkeit/Schreibstil * * * * *
Verständlichkeit * * * * *
Gliederung/Übersichtlichkeit * * * * *
Meine persönliche Empfehlung für Personalverantwortliche * * * * *


Quelle:
personal manager 2/2009