Die Anwendung erlebnisorientierter Methoden in der Personalentwicklung liegt im Trend – und das aus gutem Grund. Psychologie und Hirnforschung stimmen darin überein, dass die Beteiligung emotionaler und körperlicher Erfahrung für die Effizienz von Denk- und Lernprozessen entscheidend ist. Begeisterung für die eigene Arbeit ist nicht nur „nice to have”, sondern einer der Hauptfaktoren für Motivation und Kreativität. Eine ganzheitliche Aktivierung mobilisiert unsere „Körperweisheit”, lockert verhärtete Denk-Krämpfe und eröffnet damit neue Zugänge zu festgefahrenen Themen. Bei gemeinsamen Erlebnissen, die etwas abseits vom Berufsalltag liegen, lernen sich Mitarbeiter auf einer grundlegenderen, menschlichen Ebene kennen. Gute Beziehungsqualität gilt als entscheidender Faktor für Zufriedenheit, Gesundheit und Kooperationsfähigkeit am Arbeitsplatz.
 
Der Einsatz rein erlebnisorientierter Aktivitäten wie Klettergarten oder Kanutouren ist jedoch umstritten, weil ein messbarer Erfolg bzw. der Ergebnis-Transfer in die Unternehmensrealität nicht oder nur indirekt nachvollziehbar ist.
 
Dahingegen bieten kreative Methoden gute Möglichkeiten, erlebnisorientierte und inhaltliche Arbeit miteinander zu verbinden. Dabei wird nicht einfach ein Kompromiss geschlossen, der allen Ansprüchen ein wenig gerecht wird, sondern die Ansätze verstärken sich gegenseitig. Über Metaphern oder Symbole wird ein erweitertes Betrachtungsfeld zu konkreten Unternehmensinhalten eröffnet. Die damit verbundene Distanz kann zu neuen Perspektiven und Einsichten führen, ohne dass der inhaltliche Kontakt zum eigentlichen Thema verloren geht. Die inhaltliche Bezugnahme und der Transfer von Erkenntnissen kann jederzeit im Prozess zwischengeschaltet und danach weiterverfolgt werden. Etwa können künstlerische Erzeugnisse (Fotos, Skulpturen, Filme, Geschichten …) für weitere Kommunikation (intern oder auch extern) genutzt werden.
 
In Seminaren und Workshops empfiehlt es sich, unterschiedliche kreative Ansätze anzubieten, um individuellen Talenten (oder Hemmschwellen) von Mitarbeitern gerecht zu werden. Ein Mix aus Impro-Theater, Rollenspiel, plastischem Gestalten, Fotografie, Zeichnen, Problemlösen und Kreativitätstechniken etc. ermöglicht es Teilnehmern, sich jeweils dort verstärkt einzusetzen, wo persönliche Neigungen liegen. Verschiedene Techniken können zu einer Kooperationsaufgabe verwoben werden, um Selbstorganisation und Kommunikationsfähigkeit zu trainieren. Dabei gilt es darauf zu achten, dass kein perfektionistischer Anspruch an künstlerische Qualität besteht, sondern Lebendigkeit und authentischer Ausdruck gefördert werden.
 
Werden klassische Coaching-Methoden mit kreativen Formaten kombiniert, lassen sich fast alle Unternehmensthemen effektiv und lustvoll bearbeiten.

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Foto von Jesus Kiteque

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