Auf dem Nachhaltigkeitstag im Oktober 2022 stellte der Vorstand der Deutschen Telekom seine Ziele in den Segmenten Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung vor. Auch das Thema Mobilität kam hier zur Sprache: Ab 2023 fahren die Geschäftsfahrzeuge der Telekom nämlich nur noch elektrisch – und somit in eine emissionsfreie Zukunft. Aber das ist längst nicht alles. Denn die Mobilitätswende betrifft nicht nur Executives und ihre Firmenwagen. Es geht um Gesundheit, Zufriedenheit und Sicherheit ALLER Beschäftigten. Attraktive Mobilitätsangebote werden deshalb mehr und mehr zum Bestandteil einer erfolgreichen Arbeitgebermarke.
Schätzungen zufolge ist jeder fünfte neu zugelassene Pkw in Deutschland ein Dienstwagen, der nach wenigen Jahren auf den Gebrauchtwagenmarkt und damit in die Privathaushalte kommt. Unternehmen haben beim Management ihrer Flotte also einen großen Einfluss auf die CO2-Emissionen im Straßenverkehr. Aber Corporate Mobility ist mehr. Denn das Dienstwagenprivileg gilt nur für wenige, Mobilität dagegen bekommt heute immer mehr Facetten.
Deutschland, deine Autos
Der größte Hebel für Veränderungen ist der Pendelverkehr. Hier entstehen fast 70 Prozent der Schadstoffe auf deutschen Straßen. Sechs von zehn Arbeitnehmenden pendeln zur Arbeit. Über die Hälfte fährt mit dem privaten Pkw zur Arbeit, bei einer durchschnittlichen Belegung von nur 1,07 Personen pro Fahrzeug. Und obwohl der tägliche Weg zwischen Wohn- und Arbeitsort nicht nur das Klima, sondern auch unsere Gesundheit und Lebensqualität belastet, nutzt nur etwa ein Fünftel der Pendler auf dem Weg zur Arbeit öffentliche Verkehrsmittel.
Warum fällt uns der Umstieg auf geteilte Mobilitätsformen so schwer? Es ist der Mangel an komfortablen Alternativen zum Pkw. Der ÖPNV ist überlastet, die Infrastruktur sanierungsbedürftig und die unterschiedlichen Verkehrsleistungen sind nicht ausreichend vernetzt. Der mühsame Fußweg vom Bahnhof zum Büro oder lange Wartezeiten auf den Bus machen es schwer, das Auto stehen zu lassen. Hinzu kommt, dass staatliche Anreize zur Nutzung der Öffentlichen fehlen, Autofahrer aber mit der Pendlerpauschale und anderen Vergünstigungen entlastet werden. Mobilität ist Freiheit, Lebensqualität und Teilhabe. Ein Leben ohne Auto darf nicht bedeuten, dass ich auf diese Essentials verzichten muss. Öffentliche Verkehrsmittel müssen genau so einfach und jederzeit verfügbar sein wie mein Auto vor der Tür.
Die Rolle der Arbeitgeber
Unsere Verantwortung ist es, allen Mitarbeitenden ein nachhaltiges und bedarfsgerechtes Mobilitätserlebnis zu bieten. Die Optimierung der bestehenden Flotte gehört da natürlich zum Pflichtprogramm. Wenn wir aber lediglich Verbrenner- gegen Elektromotoren austauschen, dann haben wir den Auftrag an unsere Generation nicht verstanden. Die Dekarbonisierung muss einhergehen mit dem Erhalt unserer Bewegungsmöglichkeiten und der Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität unserer Städte und Regionen.
Was also können wir tun? Wir müssen Mobilität für jede:n zugänglich und bezahlbar machen. Immer mehr Unternehmen machen es vor und integrieren diverse und ressourcenschonende Verkehrsmittel in ihren Mobilitätsmix. Das Jobfahrrad, eScooter oder die Wiedereinführung des guten alten Werkbusses sind nur einige Beispiele. Andere setzen erfolgreich auf ein Mobilitätsbudget, bei dem die Beschäftigten über eine bestimmte Summe verfügen, die sie für die Verkehrsmittel ihrer Wahl ausgeben können.
Häufig können auch die Zeiten minimiert werden, die wir im Straßenverkehr verbringen. Der Corona-Effekt hat uns gelehrt, dass Arbeit oft auch von zuhause aus erbracht werden kann. Viele Unternehmen haben inzwischen flexible Arbeitszeiten und -orte zum Standard erklärt. Auch die Zahl der Geschäftsreisen wurde vielerorts durch geänderte Reiserichtlinien eingeschränkt. Video-Conferencing macht’s möglich.
Digital und ganzheitlich: The magenta way
Bei der Deutschen Telekom hat das Thema Nachhaltigkeit Priorität und ist fest in der Konzernstrategie verankert. Die Telekom MobilitySolutions als interner Mobilitätsprovider unterstützt deshalb seit Jahren die Klimaziele des Konzerns durch die Diversifizierung des Mobilitätsangebotes und konnte den CO2-Ausstoß der Flotte seit 2008 um rund 65% reduzieren. Dazu gehören der Aufbau eines attraktiven E-Portfolios ebenso wie die Integration neuer Mikromobilitätsformen. Auch Shuttle-on-demand-Services und eine Car-Sharing-Flotte sind ein wichtiger Teil des Angebotes, ergänzt um ein Gehaltsumwandlungsmodell für Fahrräder und eBikes. Bereits 10.000 Fahrräder wurden inzwischen von den Mitarbeitenden bestellt. Und Studien belegen, dass Pendeln mit dem Bike unsere Gesundheit fördert.
Um unkompliziert aus den zur Verfügung stehenden Mobilitätsoptionen auszuwählen, sind barrierefreie Lösungen vonnöten, über die schnell und einfach die jeweils beste Option gefunden und gebucht werden kann. Die Deutsche Telekom hat es sich zur Aufgabe gemacht, die digitale Welt von morgen zu gestalten. Deshalb testen wir ab Herbst 2022 eine von uns entwickelte digitale Plattform, die Verkehrsträger aller Art miteinander vernetzt und den Mitarbeitenden in einer mobilen App zur Verfügung stellt.
Mobilität neu denken
Die Zukunft der betrieblichen Mobilität ist vielfältig und in Zeiten der (digitalen) Transformation aus dem Employer Branding-Baukasten eines Unternehmens nicht mehr wegzudenken. Die Menschen erwarten heute von ihrem Arbeitgeber ein individuell auf ihre Bedürfnisse und ihre Lebenssituation zugeschnittenes Angebot für den täglichen Weg zur Arbeit. Der Dienstwagen verliert dabei immer mehr an Reiz, Kriterien wie Nachhaltigkeit und ein gesunder Lebensstil gewinnen im Gegenzug an Bedeutung. Die Mobilität von morgen muss größtmögliche Flexibilität bei der Auswahl der Transportmittel bieten und gleichzeitig den Pendelverkehr auf unseren Straßen reduzieren.
Wir müssen dieses Thema ernst nehmen. Um die besten Talente von uns zu überzeugen, aber auch für die Zukunft unseres Planeten. Let’s get it on!