Storytelling ist eine Methodik, die von Beratern im Umkreis von Martin Rutte in das Unternehmen getragen wurde – und seither mit großem Erfolg dort angewandt wird. Warum mit großem Erfolg? Weil es mit Storytelling gelingt, oft noch nicht richtig greifbare Schlagworte mit konkreten Erfahrungen zu verbinden – seien sie nun „erdacht“ oder „erlebt“ – und diese zum Leben zu erwecken. Damit lässt sich ein echtes, gemeinsam getragenes Optimalszenario gestalten und stets dynamisch am Laufenden erhalten:

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Foto von Luis Villasmil

„(Wir geben) Geschichten weiter, um Wissen zu vermitteln, Geschehnisse zu interpretieren und Erfahrungen auszutauschen. Wenn wir heute zu zweit oder in einer Gruppe zusammenkommen, erzählen wir uns ebenfalls Ereignisse in Form von Geschichten. Diese enthalten nicht einfach Daten und Fakten, sondern vermitteln auch unsere Gefühle, unseren Blickwinkel und unsere Beurteilung des Geschehens. Sie bilden also Werte, die gemeinsam gelebt werden. Durch unsere Geschichten realisieren wir selbst und unsere Zuhörer, wie wir uns mit dem Erzählten fühlen und geben der gelebten Erfahrung Bedeutung.“
(Bredemeyer,2002:32)

 

1. Die Grundregeln

► Es werden nur positive Stories gesammelt.

 

 Es werden nur konkrete Stories gesammelt („An diesem Tag xx habe ich an diesem konkreten Ort mit dieser Person/diesem Team die folgende konkrete Erfahrung gemacht.“): Allgemeine Erlebnisse wie „Der Standort ist schön“ sind nicht wirklich zu gebrauchen!

 

 Es gibt keine besseren und schlechteren Geschichten. Welche allerdings gespeichert und weiter verwendet werden, wird dort entschieden, wo die Kriterien für das Optimalbild des Unternehmens – der Rahmen – gestaltet wurden. Denn die „Qualität“ der Story richtet sich danach, wie gut es ihr gelingt, das Schlagwort, das Leitbild, den Rahmen zu verkörpern. Damit wird eine Unterteilung in „gute“ versus „schlechte“ Geschichten ersetzt durch „passende“, „treffende“ Geschichten versus Geschichten, die nicht konkret den gewollten Fokus treffen.

 

 2. Die Anwendung von Storytelling in der Organisation

Storytelling kann in der Organisation entweder in Form von

 erlebten Stories umgesetzt werden

 oder in Form von konstruierten Stories („Optimalstories für die Zukunft“ – so hätten wir es gerne).

In beiden Fällen ist Storytelling ein wunderbares Instrument, um „das Gewünschte zu transportieren“ und einen Rahmen oder ein gemeinsames Leitbild, eine Vision, mit Leben zu erfüllen. Dabei dürfen die Stories stets in Wechselwirkung zwischen Situation und Leitbild „mitwachsen“: Das heißt, die Stories, die gestern erzählt wurden, um das Leitbild möglichst gut auszuformulieren und greifbar zu machen, sind ganz bestimmt nicht die gleichen wie heute oder morgen.

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