Seit einigen Tagen kursiert folgendes Video in zahlreichen Foren und Blogs und erregt höchste Aufmerksamkeit. Und das zu Recht, denn die Geschichte ist witzig gemacht und spannend erzählt. Schaun Sie einmal rein, es dauert nur 1:17 min…

white desk lamp beside green plant
Foto von Samantha Gades

http://www.jobklinik.de/?p=337

Jetzt versetzen wir uns einmal in eine Bewerbungssituation…

Stellen Sie sich vor, der Kandidat für die neue Management-Rolle ist ein ähnlich begnadeter “Storyteller” wie der junge Mann im Schrank. Erliegen Sie auch seinem Charme oder hinterfragen Sie den Wahrheitsgehalt seiner Geschichte im Detail?

Zugegeben, ein wirklich extremes Beispiel, welches die Antwort auf die Frage für jeden Personalverantwortlichen einfach erscheinen läßt. Aber wie ist das mit den nicht so offensichtlichen Fällen von “Story telling”?

Es ist statistisch belegt, dass bereits Bewerbungsunterlagen — und zwar hierarchieübergreifend — in mehr als der Hälfte aller Fälle unwahre Inhalte aufweisen oder durch Weglassen von Sachverhalten manipuliert werden.

Die diagnostische Qualität zahlreicher Interviews und danach folgender Prozessschritte im Recruiting differiert beträchtlich, sowohl im Vergleich zwischen Großunternehmen mit kleineren Organisationen, als auch bei den Top-Unternehmen selbst, mit weitgehend bereits standardisierten Abläufen im Bereich Human Resources.

Aber was tun die Unternehmen, um eine gut erzählte — und wahre — Geschichte von einem Märchen unterscheiden zu können?

■Referenz-Checks allein helfen nicht weiter, denn diese basieren in aller Regel auf den Angaben “befreundeter” Referenzgeber.
■Headhunter stecken möglicherweise in einem unangenehmen Interessenkonflikt, denn sie wollen den Kandidaten auf die Vakanz platzieren.

Insofern stecken die Personalentscheider in einem Dilemma, denn auch all die ausgeklügelten diagnostischen Verfahren und Assessments prüfen eines nicht…

…den Wahrheitsgehalt einer gut erzählten Story!

Detlev Weise 28.10.2009 www.jobklinik.de