ottomans and chairs inside the room
Foto von yann maignan
1. Bereitschaft
Achten Sie bereits bei der Personalauswahl darauf, wie Bewerber zur persönlichen Weiterentwicklung stehen. Ist ein Mitarbeiter nicht für Weiterbildungen aufgeschlossen, wird er womöglich Seminare nur „absitzen“ und weiter wie bisher arbeiten. Da Ihre Angestellten die unternehmerischen Bilanzen Ihres Unternehmens beeinflussen, sollten Sie die Faktoren Lernwille und Aufgeschlossenheit für Neues bei der Personalauswahl niemals unterschätzen.

2. Individualität
Ein Seminartag im Jahr für alle wird dem Anspruch der Weiterbildung nicht gerecht, sondern hat eher eine Alibi-Funktion. Berücksichtigen Sie individuelle Wünsche, Bedürfnisse und Talente der einzelnen Mitarbeiter und entwickeln diese bedarfsgerecht weiter. Wer die gleichen Inhalte und Trainingskonzepte nach dem Gießkannenprinzip sowohl auf die „guten“ als auch die „schlechten“ Mitarbeiter verteilt, muss sich nicht über ein mangelndes Ergebnis wundern. Es gibt immer Gründe, warum einzelne Mitarbeiter dort stehen, wo sie sind. Von dort müssen sie individuell abgeholt und inspiriert werden.

3. Lernziel
Vereinbaren Sie bereits vor dem Seminar individuelle konkrete Ziele. So weiß der Teilnehmer, was von ihm erwartet wird und die Gefahr sinkt, dass er im Zweifelsfalle nichts oder das Falsche mitnimmt. Manche Teilnehmer können sich gar nicht vorstellen, dass der Arbeitgeber auch das Umsetzen der Lerninhalte von ihnen erwartet. Mit einer persönlichen Zielvereinbarung helfen Sie Ihren Mitarbeitern, von den Trainingsmaßnahmen wirklich zu profitieren.

4. Umsetzung
Erwarten Sie nicht zu viel und überfordern Sie Ihre Mitarbeiter nicht. Wenn jemand nach einer Weiterbildung mittelfristig schon drei oder vier Dinge anders und besser macht, dann ist viel erreicht. Zu erwarten, dass alles umgesetzt wird, wäre Utopie. Führungskräfte haben die Mitverantwortung dafür, dass Sie den Teilnehmer immer wieder wertschätzend motivieren, die Seminarinhalte aktiv im Alltag umzusetzen.

5. Ergebnisorientierung
Lernen braucht Zeit. Wissen zu haben reicht nicht – es muss auch angewendet werden. Geben Sie Ihren Mitarbeitern ausreichend Zeit zur Umsetzung und erwarten Sie nicht eine Veränderung von heute auf morgen. Planen Sie feste Zeiten zum Besprechen der Lerninhalte und der Umsetzungsresultate ein. Finden Sie gemeinsam Wege, wie Sie etwas besser machen könnten. Hilfreich sind Patenschaften zwischen einzelnen Mitarbeitern, bei denen ein erfolgreicher einen weniger erfolgreichen „an die Hand nimmt“.

6. Reflektion
Verlangen Sie von Ihren Mitarbeitern, dass sie nicht nur arbeiten, sondern auch mitdenken. Wenn Mitarbeiter ihren Kalender von 08.00 Uhr bis 18.00 Uhr mit Terminen „vollballern“ kann es leicht passieren, dass sie ihr Handeln und Tun zu wenig reflektieren. Bei solch einer Arbeitsweise haben sie wahrscheinlich gar keine Möglichkeit, besser zu werden.

7. Vorbild
Leben Sie ständiges Lernen und Aufgeschlossenheit vor. Denn das, was Sie selbst tun, können Sie am ehesten von Ihren Mitarbeitern erwarten. Entwickeln Sie in Ihrem Unternehmen eine Lernkultur. Es darf nicht sein, dass ein Seminar unter den Kollegen im Zweifelsfalle als Bestrafung statt als Anerkennung wahrgenommen wird. Bildung und Wissen ist der entscheidende Wettbewerbsfaktor, denn Produkte und Dienstleistungen sind austauschbar – Menschen nicht. Investieren Sie regelmäßig in Ihre Mitarbeiter und entwickeln Sie diese zu wertvollen Persönlichkeiten für Ihr Unternehmen. Davon profitieren beide Seiten.