Er meint, das leistungsorientierte Wertemuster der Generation Y sei überlagert von einer neuen und völlig anderen Verhaltensform, die man als Generation Z bezeichnet. Diese sei geschädigt durch das Bildungssystem und geprägt durch diverse Wirtschafts- sowie Gesellschaftskrisen. Sie besitze einen ausgeprägten Sinn für Realität und wolle sich nicht binden, weder als markenbewusster Konsument noch als loyaler Mitarbeiter. Bei all dem fühle sich die Generation Z aber glücklicher als die vorangegangene Generation Y.

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Foto von Windows

In seinem Buch bietet Scholz eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesem „ansteckenden“ Phänomen: Auch „Babyboomer“ und andere Generationen kopierten dieses Wertemuster, weil sie keine Lust mehr hätten, sich im unternehmerischen Hamsterrad einsperren zu lassen; zudem sei dieses Denken sogar in der Politik angekommen. Scholz plädiert dafür, viele Gedanken der Generation Z zu übernehmen, weil es die Welt lebenswerter mache, fordert aber gleichzeitig einen Dialog zwischen der Generation Z und den anderen Generationen, da die Maximalforderungen der Generation Z gesellschaftlich nicht erfüllbar seien.

Damit all das nicht zu komplex wird, gibt es im Buch die Kunstfigur „Emily“, die als Vertreterin der Generation Z ihren persönlichen Alltag schildert und damit unmittelbar begreifbar macht.

Fazit: Unternehmen müssen sich fragen, wie sie mit Mitarbeitern umgehen wollen, die Führungsverantwortung und Leistungsstreben kategorisch ablehnen. Und die Generation Z muss beantworten, wo die gesellschaftliche Wertschöpfung herkommen soll, wenn sie selbst dazu nur einen minimalen Beitrag leisten möchte. Scholz liefert interessante Anstöße zu dieser Debatte. Sie betrifft Führungskräfte, Politiker, Eltern, Lehrer und Medienvertreter bis hin zu Künstlern.

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Quelle: Arbeit und Arbeitsrecht 1/15 | www.arbeit-und-arbeitsrecht.de