Dies sind Ergebnisse der Arbeitgeberbefragung “Recruiting Trends 2011″, die das Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main gemeinsam mit dem Online-Karriereportal Monster durchgeführt hat. Dafür befragten die Studienmacher die 1.000 größten deutschen Unternehmen sowie je 300 weitere Firmen aus den Bereichen Finanzdienstleistung, IT und Öffentlicher Dienst.
Veranstaltungstipp
Vortrag von Prof. Dr. Tim Weitzel, Department of Information Systems and Services, University of Bamberg: „Recruiting Trends 2011“ Neben der Nutzung von Social Media im Recruiting geht Weitzel bei seinem Vortrag darauf ein, welche Rolle On- und Offline-Kanäle in der Personalbeschaffung spielen, welche das beste Kosten-/Nutzen-Verhältnis haben und über welche die meisten begehrten Kandidaten kommen. PERSONAL2001 Süd, Praxisforum 3 Mittwoch, 13. April, 10.10 – 10.40 Uhr, M,O,C, München Weitere Informationen: www.personal-messe.de/sued |
Mehrheit deutscher Arbeitnehmer denkt an Jobwechsel
Der Fokus auf die Arbeitgebermarkenbildung und stärkere Mitarbeiterbindung ist anscheinend begründet: 62,7 Prozent der Arbeitnehmer geben an, sich mit großer Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit nach einer neuen Stelle umzusehen. Das ergab eine weitere Studie von Monster und CHRIS: Die Arbeitnehmerbefragung „Bewerbungspraxis 2011“ unter 10.000 Stellensuchenden und Karriereinteressierten.
Laut dieser Studie reicht es nicht aus, durch eine starke Arbeitgebermarke die gesuchten Spezialisten auf das Unternehmen als Arbeitgeber aufmerksam zu machen. Nach einer erfolgreichen Einstellung müssten die Betriebe ihre Mitarbeiter in einem nächsten Schritt aktiv ans sich binden.
So verdeutliche die Studie “Bewerbungspraxis 2011″ auch, dass Stellensuchende und Karriereinteressierte im Gegensatz zu den vergangenen Jahren den externen Arbeitsmarkt besser beurteilen als den unternehmensinternen. Mitarbeiter suchten demnach eher bei anderen Unternehmen nach neuen Karrieremöglichkeiten, als bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber. Ein Drittel der Befragten plane, den aktuellen Arbeitsvertrag zu kündigen.
Status quo von Recruiting im Mittelstand
Auch im Mittelstand sind die erfolgreiche Bindung von Mitarbeitern mit Hilfe durchdachter Retention-Instrumenten und der Aufbau eines nach innen gerichteten Arbeitgeber-Images die beiden wichtigsten internen Schlüsselherausforderungen für das Recruiting. Das ergab die Studie „Recruiting Trends im Mittelstand“, für die CHRIS und Monster zum vierten Mal 1.000 deutsche mittelständische Unternehmen befragt haben.
Neun von zehn Unternehmen werden laut der Untersuchung 2011 rekrutieren: Lediglich 10,6 Prozent der befragten Mittelständler erwarten im kommenden Jahr keine offene Stelle. Im Vergleich zu den Schätzungen aus dem Vorjahr gehen die Unternehmen für 2011 von einer deutlich höheren Anzahl an Vakanzen aus. Insbesondere der Anteil derjenigen Mittelständler, die mehr als zehn offene Positionen für das kommende Jahr schätzen, stieg um 10,4 Prozentpunkte von 23,6 Prozent im vergangenen Jahr auf nunmehr 34 Prozent.
Recruiting mit Social Media
Neben den klassischen Bewerbungstools wie Print und Online haben sich die Studien „Recruiting Trends“ und „Recruiting Trends im Mittelstand“ dieses Mal auch intensiv mit Recruiting über Social Media beschäftigt. Diesen Bewerbungskanal nutzen demnach bisher nur wenige Großunternehmen, um neue Mitarbeiter zu finden. Erst 12,7 Prozent schalten der Untersuchung zufolge regelmäßig Stellenanzeigen über das Business-Netzwerk Xing. Twitter (7,5 Prozent), Facebook (6,8 Prozent) und LinkedIn (6 Prozent) nutzen die Recruiter in diesem Zusammenhang noch seltener.
Auch weitere Nutzungsmöglichkeiten von Social Media spielen nur in einem Bruchteil der Großunternehmen eine Rolle: Personaler könnten damit verstärkt Image-Werbung betreiben und aktiv nach geeigneten Kandidaten suchen, um diese direkt anzusprechen. Lediglich etwas mehr als ein Fünftel der Recruiter recherchiert in Social-Media-Anwendungen nach zusätzlichen Informationen über Bewerber.
Die weitaus meisten Vakanzen veröffentlichen die Großunternehmen im Internet: 87 Prozent aller freien Stellen erscheinen auf der eigenen Unternehmens-Webseite und 61,2 Prozent in Internet-Stellenbörsen. Nur noch etwa jede fünfte Vakanz schreiben die Konzerne in Printmedien aus. Damit hat dieser Kanal einen enormen Rückgang um 17,2 Prozentpunkte seit dem Jahr 2003 zu verzeichnen.
Recruiting-Kanäle im Mittelstand
Auch der Mittelstand schreibt die meisten Vakanzen über das Internet aus: Mehr als jede zweite Vakanz erscheint auf der eigenen Unternehmens-Webseite und 35,8 Prozent in Internet-Stellenbörsen. Printmedien nutzen 35,1 Prozent der mittelständischen Unternehmen, um ihre Stellenanzeigen zu veröffentlichen. Die Zahl der daraus resultierenden Einstellungen geht allerdings zurück (Verlust von zehn Prozentpunkten im Jahresvergleich). Das Internet ist für den größten Anteil der Neueinstellungen in mittelständischen Unternehmen verantwortlich.
Social Media verwenden Mittelständler vor allem für die aktive Kandidatensuche: Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass Social-Media-Anwendungen die Rekrutierung unterstützen. Mehr als jedes zehnte Unternehmen im Mittelstand sucht bereits aktiv in Karrierenetzwerken und sozialen Netzwerkplattformen nach potenziellen neuen Mitarbeitern und jedes vierte Unternehmen plant dies in Zukunft zu tun. Offene Stellen schalten mittelständische Unternehmen hingegen nur selten in Social-Media-Anwendungen. Dabei spielt die Veröffentlichung in Karrierenetzwerken wie Xing und/oder LinkedIn mit 3,9 Prozent aller Vakanzen noch die größte Rolle. Soziale Netzwerkplattformen wie Facebook, StudiVZ oder Twitter haben bei mittelständischen Unternehmen keine Bedeutung für die Veröffentlichung von Vakanzen.
Quellen: Pressemitteilung vom 10. Februar 2011, Zusammenfassungen der Studien „Recruiting Trends“ und „Recruiting Trends im Mittelstand“
Die vollständigen Studien können Interessierte bei Monster Worldwide Deutschland unter studien@monster.de kostenfrei anfordern.