Fokussiert ist die Zusammensetzung der zehn Autoren auf einen pädagogisch-geisteswissenschaftlichen Hintergrund, ergänzt durch Betriebs- und Wirtschaftswissenschaft. Einen Jurist sucht man vergeblich.

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Foto von Austin Distel

Sagt die Auswahl der Autorinnen und Autoren etwas über zukünftiges Personalmanagement aus? Zumindest kontrastiert sie die häufige betriebliche Praxis, in der versierte Juristen oder gestandene Betriebswirte als Leiter von Personalabteilungen bestellt werden. Zwar behandelt auch dieses Buch Themen von der Personalgewinnung über die Personalführung und -entwicklung bis hin zum Personalabbau – allerdings unter zeitgemäßen Aspekten. Folgt man den Autoren, dann wird die personenbezogene Personalarbeit zukünftig einen höheren Stellenwert gegenüber der Personalsacharbeit bekommen. Diese Veränderung betrifft besonders die Führungskräfte, fordert aber auch Personalabteilungen heraus.

Zugespitzt könnte die Botschaft lauten: Personal als Kostenfaktor (alt) versus Personal als Vermögen/Kapital (neu).

Den Ausgangspunkt der Diskussion bildet ein Aufriss zur demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft. Konkretisiert wird dies an den Themen altersgerechtes Arbeiten, Diversity-Management und Work-Life-Balance. Diese Konzepte verlangen ein Hinterfragen und eine Neuausrichtung bisheriger Instrumente, wie zum Beispiel der Führung und Entwicklung von Mitarbeitern, der Mitarbeiterauswahl und -einführung, der Arbeitszeitgestaltung oder der Neubewertung von Teamarbeit und Entgeltsystemen. Theoretische Modelle dazu werden fundiert und vielfältig angeboten.

Das Buch ist übersichtlich aufgebaut, so dass sich der Leser relativ leicht einen Überblick über das Feld des Personalmanagements verschaffen kann. Besonders die Grafik zur Mitarbeiterbindung gegen Ende trägt zu einem besseren Verständnis der dargestellten Konzepte und Instrumente bei.

In der Sprache erscheint der Band sehr sachlich, manchmal zu wissenschaftlich und leider vielfach zu appellativ-lehrerhaft. Obwohl in einigen Passagen erfrischend kritisch, hätten dem Buch mehr vertiefende Praxisbeispiele, die die neuen Ansätze auch lebendig veranschaulichen, gut getan. So bleibt vieles nur detailliert theoretisch.

Praktischer Nutzwert * * * * *
Lesbarkeit/Schreibstil * * * * *
Verständlichkeit * * * * *
Gliederung/Übersichtlichkeit * * * * *
Meine persönliche Empfehlung für Personalverantwortliche * * * * *

Quelle: personal manager 6/2009