Anfang März 2008 war die DGFP der Frage nachgegangen, wie Personalmanager den Ausbildungsbonus beurteilen. 132 Personalmanager haben an der Befragung teilgenommen.

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Foto von Clayton Cardinalli

78 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen im kommenden Ausbildungsjahr den Ausbildungsbonus (wahrscheinlich) nicht zum Anlass nehmen wird, solche zusätzlichen Lehrstellen zu schaffen. Lediglich vier Prozent planen, aufgrund des Ausbildungsbonus im kommenden Ausbildungsjahr zusätzliche Ausbildungsplätze für besonders förderungsbedürftige Jugendliche anzubieten.

Ausbildungsbonus ist allein nicht ausreichend

Die Mehrzahl der Befragungsteilnehmer (69 Prozent) hält die Idee, die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze für besonders förderungsbedürftige Jugendliche zu subventionieren, für grundsätzlich richtig, aber allein nicht ausreichend. Knapp ein Drittel der Befragten lehnt diesen Ansatz rundweg ab, weil er Ihrer Ansicht nach die Gefahr von Fehlanreizen und Mitnahmeeffekten birgt.

Ausbildungsbonus kuriert an den Symptomen

Die befragten Personalmanager betrachten die Ausbildung förderungsbedürftiger Jugendlicher als wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe. Sie weisen darauf hin, dass die Herausforderung darin bestehe, den Jugendlichen langfristigere Beschäftigungsperspektiven zu bieten. Von entscheidender Bedeutung sei die Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen; Mindestanforderungen müssten erfüllt werden. Der Ausbildungsbonus gleiche den höheren Betreuungsaufwand für förderungsbedürftige Jugendliche nicht aus. Viele Befragungsteilnehmer sind der Ansicht, dass der Ausbildungsbonus an den Symptomen kuriere. Sie wünschen sich eine frühzeitige Förderung der betroffenen Schüler und eine adäquate Unterstützung ihrer Eltern.

„Die Kurzumfrage zeigt deutlich, dass ein Ausbildungsbonus nach Ansicht der Personalmanager zu kurz greift. Vielmehr sollte die Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen durch zielgerichtete schulische Maßnahmen und begleitet durch das Elternhaus gefördert werden“, kommentiert Prof. Gerold Frick, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V., die Ergebnisse der Studie.