Design Thinking wurzelt in der Erkenntnis, dass Probleme – ganz gleich ob in Form eines Produktes, einer Dienstleistung oder einer menschlichen Zuwendung – besser gelöst werden können, wenn dazu die Bedürfnisse und Motivationen von Menschen berücksichtigt und erfüllt werden. Innovatoren gehen nicht zuerst von Business und Technologie aus, sondern vom Menschen. Das gilt so auch für Innovationen in Human Resources-Angelegenheiten. So lehrt es zumindest Professor Dr. Ulrich Weinberg, der an der renommierten Design Thinking-Universität des SAP-Gründers Hasso Plattner in Potsdam unterrichtet.

Die Design Thinking-Methode umfasst einen strukturierter Prozess, welcher sich aus folgenden Schritten zusammensetzt, die immer wieder durchlaufen werden können, bis eine gewünschte Innovation endgültig entsteht:

… Ein Bedürfnis lokalisieren und die mit diesem Bedürfnis
    verbundenen Probleme präzise ergründen.
… Genau recherchieren und beobachten, um wichtige Einsichten
    und Erkenntnisse über den Anwender zu erlangen.
… Ideen für Lösungen zusammentragen.
… Erste Ideen in Form von Prototypen testen.
… Lösung für das endgültige Produkt oder die
    Dienstleistung lokalisieren und verfeiern.

Erfolgreiches Design Thinking – betrieben von Einzelnen oder in Teams – setzt Empathie für Kunden, Kollegen und Partner sowie gewaltfreie Kommunikation (GFK) voraus; eine Kommunikation, die nicht belastet ist von radikalen Vorurteilen, schmerzhaften Schuldzuweisungen und böser Energie. Ist dies dennoch der Fall, brechen Innovationsteams auseinander, sind Lösungen nicht nachhaltig oder kosten zu viel Geld, Zeit und Mühe. Es ist also klug, die GFK zu beherrschen.

Die gute Nachricht: Der Design Thinking-Ansatz ähnelt der sozialen Methodik Marshall B. Rosenbergs: Auch bei ihm geht es darum, zuerst Bedürfnisse und Motivationen herauszuarbeiten, um eine gewaltfreie Kommunikation (GFK) zu ermöglichen; ohne Kenntnis von Bedürfnisse gibt es keine Empathie.

Die GFK arbeitet mit diesen Schritten:

… Bedürfnis hinter einem Verhalten erkennen.
… Beobachten ohne zu bewerten.
… Bedürfnis wertschätzen
… Umgang miteinander verbessern.

Fazit: Wer GFK versteht und beherzigt, der ist fit für Design Thinking: Die grundlegenden Komponenten beider Methoden bestehen darin, die Bedürfnisse und Motivationen der Menschen zu verstehen. Das Ergebnis ist jeweils ein neuer kreativer Umgang miteinander und eine persönliche Weiterentwicklung des Einzelnen am Dialog. Und: Wer kommunikationstechnisch den Kopf frei hat – der kann in seiner Arbeit am Punkt sein und bleiben.

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three people sitting in front of table laughing together
Foto von Brooke Cagle