Der Kurs ist eines von drei Angeboten, mit dem das Computer Science Department der Universität sein technologisches Wissen weitergeben möchte. Die Online-Studenten erhalten für die Teilnahme keinen Abschluss, werden aber entsprechend ihrer Leistungen mit den eingeschriebenen Studenten verglichen und in einem Ranking aufgeführt. Außerdem gibt es von der Universität ein „statement of accomplishment“.

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Foto von Arlington Research

Für den Kurs in künstlicher Intelligenz werden Kenntnisse in höherer Mathematik vorausgesetzt, aber es gibt keine Restriktionen bei der Online-Teilnahme. Die Organisatoren erwarten deshalb, dass die Studenten sich in einem Altersspektrum zwischen High-School-Schüler und Rentner befinden.

Mit den Professoren Sebastian Thrun und Peter Norvig werden zwei weltweit anerkannte Experten auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz den Kurs leiten. Der Erfolg kam für die beiden Initiatoren überraschend. Die New York Times meldet, dass sich bei einer ersten Ausschreibung im Rahmen einer Konferenz in Spanien lediglich 80 Teilnehmer fanden. Erst eine Ankündigung über die Association for the Advancement of Artificial Intelligence brachte mehr Erfolg und die Aufmerksamkeit der Medien. Die Vision der beiden Forscher ist, die Welt zu verändern, indem sie Bildung auch an Orten ermöglichen, die normalerweise nicht erreichbar sind.

Damit das System bei den vielen Teilnehmern nicht zusammenbricht, läuft es über den Amazon-Cloud-Service. Für Tests, Fragen und Videokonferenzen soll ein Google-Service genutzt werden. Der Kurs ist für die Hochschul-Lehrer nur ein erster Schritt, universitäre Bildung und selbst Stanford-Abschlüsse einem breiteren Kreis von Studenten zu ermöglichen, insbesondere in den Entwicklungsländern.

Vorbild der Aktion ist übrigens die Khan Academy. Salman Khan, ein am M. I. T. in Boston ausgebildeter Elektro-Ingenieur, hatte damit angefangen, einem Verwandten über Video-Tutorials Nachhilfe zu geben. Damit war er so erfolgreich, dass er 2006 seinen Job aufgab und zu einer Berufung machte. Unterstützt wird er dabei unter anderem von Microsoft-Gründer Bill Gates. Khan stellt das Prinzip der Schule, wie wir sie bisher kennen, auf den Kopf. Gelernt wird zuhause mit dem Video. In der Schule wird das Gelernte mit Übungen vertieft.

Artikel: Gudrun Porath