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„Fachkräftemangel“ – die meisten Personalverantwortlichen können dieses Schreckenswort wahrscheinlich schon gar nicht mehr hören. Aber das ändert nichts daran, dass der „War for Talents“ ungebrochen tobt. Insbesondere in der Pflege, in technischen Berufen, im Handwerk, aber auch in anderen Branchen wird Fachpersonal händeringend gesucht.

Die große Herausforderung: Talente anziehen und halten

Dazu kommt, dass laut aktuellen Befragungen ca. 46 % der deutschen Angestellten über einen Jobwechsel nachdenken (Quelle: Gallup Engagement Index Deutschland 2023). Neben den Herausforderungen im Recruiting müssen Personaler:innen also dringend daran arbeiten, die Mitarbeitendenbindung in ihren Unternehmen zu steigern. Das Dramatische dabei: Laut einer aktuellen Studie des HR-Softwareunternehmens Personio hat genau dieses kritische Thema nur bei einem Drittel (43 %) der Befragten HR-Führungskräfte im DACH-Raum Priorität.

Höchste Zeit also, dass Arbeitgeber umdenken und endlich eine effiziente Strategie entwickeln, um Talente anzuziehen und zu halten. Zuallererst müssen sie dabei eines begreifen: Die Regeln haben sich geändert. Bewerber:innen und Mitarbeitende halten heute die Zügel in der Hand und können Forderungen an Arbeitgeber stellen. Nicht die Kandidat:innen bewerben sich beim Arbeitgeber, viel eher muss der Arbeitgeber Talente anziehen. Dabei führt kein Weg am Talent Management vorbei.

Was ist Talent Management?

Metaphorisch gesprochen ist Talent Management die jüngere, unerfahrenere aber auch weniger eingerostete Tochter der HR. Praktisch gesehen bedeutet Talent Management eine strategische Ausrichtung der HR-Arbeit an den Unternehmenszielen. Während HR stärker mit operativen Tätigkeiten und dem Tagesgeschäft zu tun hat, fokussiert sich das Talent Management auf einzelne Leistungsträger, um durch ihre gezielte Förderung die Leistung des gesamten Unternehmens zu verbessern. Dabei fließen wichtige Daten aus der Personalarbeit wie z. B. Leistungsanalysen, Feedbackgespräche und Exit-Interviews mit ein, damit das Talent Management Team Schulungsbedarf erkennt und Nachfolgepläne aufstellen kann. Hier greifen die klassische HR und das Talent Management also ineinander – und es werden auch Prozesse aus den Kernbereichen des HRs eingesetzt – vom Recruiting bis zur Mitarbeiterbindung.

Finden, fördern, binden

Talent Management beschäftigt sich vor allem mit drei Kerndisziplinen: dem Finden, Fördern und Binden von Talenten – und deckt damit den kompletten Employee Life Cycle im Unternehmen ab.

Bei der Suche nach vielversprechenden Talenten gehen Talent-Management-Experten:innen in zwei Richtungen vor. Nach außen hin setzen sie klassische Recruiting-Methoden: Stellenausschreibungen mit klaren Anforderungen oder Potenzialanalysen bei Bewerber:innen. Hier spielt natürlich auch das Employer Branding eine Rolle, denn Talent Manager:innen wollen die Attraktivität des Arbeitgebers steigern, um dadurch noch interessantere Kandidat:innen anzuziehen.

Doch auch im Unternehmen selbst können verborgene Talente schlummern. Um diese zu identifizieren, führen Talent Manager:innen Mitarbeitergespräche oder nutzen Personalbeurteilungen. Im Idealfall kann man Vakanzen aus den inneren Reihen besetzen – dafür muss man aber auch genau wissen, welche Skills und welches Wissen im Team schlummern.

Talent Management

Talente im Unternehmen entwickeln

Um Mitarbeitende zu herausragenden Fach- und Führungskräften zu entwickeln, werden Trainings und Schulungen angeboten. Dabei stehen klare Zielvereinbarungen und ein solider Entwicklungsplan an erster Stelle. Auch Mentoring kann Teil eines Förderprogramms sein.

Die Königsdisziplin: Talente binden

Die Bindung von Talenten ist eine Herausforderung im Personalmanagement, denn bedingungslose Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber ist heutzutage selten. Dennoch können Maßnahmen und Tools aus dem Talent Relationship Management helfen: Um Top-Talente langfristig im Unternehmen zu halten, sind folgende Punkte entscheidend:

  • eine wertschätzende Unternehmens- und Führungskultur sowie ein gutes Arbeitsklima.
  • eine weitgehende Übereinstimmung von persönlichen Zielen mit Unternehmenszielen.
  • Möglichkeiten zur Weiterentwicklung für die Mitarbeitenden.
  • Belohnungen für gute Leistungen, wie finanzielle Anreize oder Beförderungen.

Talent Management gewinnt an Relevanz

Talent Management gehört mittlerweile zu den wichtigsten Bereichen des Personalmanagements - zumindest in der Theorie. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Statista von 2018 betrachten nur 20 % der Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das Talent Management als HR-Priorität. Dabei bietet Talent Management ein enormes Potenzial – vorausgesetzt, es wird richtig angewendet. Dazu gehört auch, dass eine entsprechende Strategie  agil, positiv und zielgerichtet aufgesetzt wird.

So führst du Talent Management in deinem Unternehmen ein


Wie du in drei Schritten zu einer effektiven Talent-Management-Strategie gelangen kannst und welche acht Talent-Management-Praktiken euer HR-Team auf jeden Fall kennen sollte, erfährst du im Artikel “Gelungenes Talent Management: Das ist das Geheimrezept” von Personio.


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Blogbeitrag verfasst von: Personio SE & Co. KG