Die Schussverletzung im Hals der Studentin sieht sehr real aus, jedenfalls durch den Bildschirm des Smartphones betrachtet. Doch die junge Frau ist quicklebendig und sitzt auf einem Stuhl, anstatt auf dem Seziertisch in der Rechtsmedizin zu liegen. Ihre Kommilitonen aber wissen jetzt genau, wie ein Einschussloch im Hals aussieht.

three person pointing the silver laptop computer
Foto von John Schnobrich

Trend in der Mediziner-Ausbildung

Per Fingertipp haben sie über das Gerät ausserdem zusätzliche Informationen zu der tödlichen Verletzung erhalten, ohne ein Buch aufzuschlagen oder tatsächlich an der Frau herumgeschnitten zu haben. Gelernt haben sie es mit „mArble“. „mARble®“ steht für mobile Augmented Reality blended learning environment und ist eine Simulations-App, mit der Studenten an der Medizinischen Hochschule Hannover arbeiten können, ohne tatsächlich einen realen Patienten zu untersuchen.  Die Lernumgebung  für Smartphones und Tablet Computer nutzt dafür die Möglichkeiten der Augmented Reality, virtuelle Informationen und Bilder unter Einbeziehung einer realen Umgebung übereinanderzulegen und auf diese Weise Untersuchungstechniken, aber auch Zusammenarbeit und Interviewtechniken in einer simulierten Situation zu trainieren.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Gerade erst hat das Produkt des Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover den d-elina Award 2013 des deutschen Branchenverbandes Bitkom in der Kategorie „Campus“ gewonnen. Es gilt als beispielhaft für den Einsatz von Augmented Reality im Mobile Learning. Andere Einsatzszenarien sehen Experten zum Beispiel in der Autoindustrie oder in der Lösung komplexer Fragestellungen und einer verbesserten Zusammenarbeit von Teams. An der Swiss eLearning Conference geht es am 10. April von 9.30 bis 10.00 Uhr im Beitrag der Virtamed AG um simulierte Operationen.  Am ersten Konferenztag, 9. April, behandeln von 14.10 Uhr bis 16.45 Uhr zwei World Cafés und das Thema Augmented Reality. Klement Cabana von der Wirtschaftsblatt Digital GmbH fragt nach den Einsatzmöglichkeiten in Arbeitsabläufen und Perspektiven für das Lernen. Marcel Kress, BMW AG, beschäftigt sich mit der Bedeutung von Augmented Reality in der Automobilproduktion.

www.selc.ch 

Weitere Informationen zu „mARble®“ unter  http://www.plrimedapplab.de/