Der Markt der Lern-Apps werde beherrscht von Anbietern, die mit dem traditionellen E-Learning Markt nichts oder kaum etwas zu tun haben und nicht im „MMB E-Learning-Wirtschaftsranking“ oder auf traditionellen Messen vertreten seien, so das E-Paper. Vielmehr kämen zu den ursprünglichen E-Learning-Produzenten Verlage, auf Apps aller Art spezialisierte Softwareunternehmen und Spiele-Entwickler. Ganz neue Konkurrenz fördern könnte nach Ansicht der Autoren die neue, kostenlose Autorensoftware iBooks Author von Apple, die Autoren von Lernangeboten seit kurzem nutzen können und die es noch einfacher machen soll, interaktive Lernangebote zu erstellen und über den iBook-Store zu verkaufen. Besonders häufig unter den Top-Apps zu finden sind Anwendungen zum Sprachen lernen oder die in Schulfächern wie Mathematik weiterhelfen.

MacBook Pro on table beside white iMac and Magic Mouse
Foto von Domenico Loia

Als Vorteile für Lern-Apps führt das E-Paper unter anderem eine klar umrissene und spezifische Leistung auf, die unabhängig vom Ort schnelle Verfügbarkeit, den geringen Preis und die, passend zum Betriebssystem, zentralen Verkaufsplattformen wie den iTunes-App Store oder den Android Market. Nachteile sehen die Autoren unter anderem in der fehlenden Unterstützung der Lernenden durch Lehrer oder Trainer, den fehlenden Kontakt zu anderen Lernenden und die mangelnde Beschreibung. Auch Zertifikate oder die Erreichung komplexer Lernziele sei mit Apps nicht möglich.

Die von E-Learning-Anbietern erstellten Apps lassen sich demnach in die drei Kategorien „Solitäre App“, „Embedded App“ und „Embedded Social App“ aufteilen. Eine „Solitäre App“ sei nicht mit einem zentralen Service verbunden, während eine „Embedded App“ mit einem Server oder LMS verbunden sei. Der Vorteil: Lernergebnisse lassen sich zentral speichern. Eine „Embedded Social App“ bringt ein stationäres Lernangebot zusätzlich auf das mobile Endgerät und ermöglicht zusätzlich den Kontakt zu anderen Teilnehmern oder Dozenten.

Die Autoren des E-Papers kommen zu dem Schluss, dass Lern-Apps eine gute Form für das digitale Lernen sind und über eine hohe Akzeptanz verfügen. Sie könnten den Einstieg für das Lernen am PC erleichtern. Für die klassische E-Learning-Wirtschaft indes bedeute der Erfolg der Bildungs-Apps und deren Vertriebswege einen Umbruch, der als spannende Herausforderung betrachtet werden könne.

Näheres zum MMB E-Paper “Dann gibt es eine App dafür – Neue Geschäftsmodelle für das mobile Lernen” unter www.mmb-institut.de.

Artikel: Gudrun Porath