Damit sehen auch die Konjunkturprognosen düster aus – der Anteil der Konjunkturpessimisten ist im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte von 22 auf 27 Prozent angestiegen. Optimistisch hingegen zeigen sich nur 18 Prozent der vier befragten Branchen Dienstleistung, Handel, Industrie und Bau/ Energie. Dabei nennen die Unternehmen drei große Risikofaktoren, die einem Aufschwung der Konjunktur im Weg stehen könnten. 61 Prozent befürchten steigende Energiepreise, 63 Prozent benennen ein geringes Wirtschaftswachstum, während der größte Anteil von 68 Prozent eine Gefahr in den hohen Rohstoffpreisen sieht. Trotz allem wird der Wirtschaftstandort Österreich durchweg positiv bewertet.

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Foto von Campaign Creators

Die Euro-Finanzkrise hat die mittelständischen Unternehmen erreicht und das macht sich in der aktuellen Umfrage bemerkbar. Von den befragten Unternehmen sind nur ein Drittel davon überzeugt, dass es zu einer Verbesserung ihrer Geschäftslage in den nächsten kommenden sechs Monaten kommt. Besonders die Stabilität der heimischen Unternehmen ist in Anbetracht der Schuldenkrise in diversen europäischen Ländern stark gefährdet. 78 Prozent der Befragten meinen, dass sich die Krise noch um ein Vielfaches verschlimmert. Daher steht für sie die Sicherung der Stabilität an erster Stelle. Ganze 71 Prozent machen dies zum oberstes Ziel ihrer Unternehmensführung im laufenden Jahr. 

Während die Arbeitgeber trotz allem weitere Investitionen in Ausrüstung und Maschinen planen, verschlechtert sich gleichzeitig die Lage am Arbeitsmarkt. Die Unternehmen sind im Vergleich zum Vorjahr weit weniger daran interessiert neue Mitarbeiter einzustellen. Waren es im August 2012 noch 27 Prozent, die bereit waren weiteres Personal zu rekrutieren, sind es jetzt nur noch 14 Prozent. Vom Kampf gegen den Fachkräftemangel gibt es aber Positives zu berichten: War es im Sommer noch jedes vierte Unternehmen, das Schwierigkeiten hatte geeignetes Personal zu finden, ist jetzt nur noch jeder achte Befragte mit diesem Problem konfrontiert.

 

Zusammenfassend  lässt sich sagen, dass die Geschäftssituation vieler Unternehmen noch stabil ist, aber die pessimistische und zurückhaltende Grundhaltung der Befragten, sowie ihre Prognosen für das Wirtschaftjahr 2013 zeigt, dass der Wind in Zukunft rauer wehen wird.

 

Quelle: Ernst und Young Mittelstandsbarometer Winterumfrage 2013