Wohlwollen verloren

Mit moralischen Urteilen wie Schuldzuweisungen, Beleidigungen, Niedermache, Schubladisierung, unreflektierter Kritik oder mutwilligen Diagnosen setzen wir das Wohlwollen unserer Gesprächspartner auf´s Spiel. Diese Urteile kategorisieren und stempeln seine Handlungen und sein Denken ab. Er ist entweder „gut“ oder „böse“, „normal“ oder „unnormal“ – um nur einige Beispiele zu nennen.

Dazu ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Auftrag ausgeführt, der nicht erfolgreich war. Sie erhalten die Schuldzuweisung: „Sie sind schuld daran, dass….“ Was bewirkt dies bei Ihnen? Vielleicht nehmen Sie die Anklage aus Schuldgefühl, Angst oder Scham das erste Mal an und gehen darauf ein, doch was passiert dann? Wenn es wieder und wieder zu Verletzungen kommt, wird sich bei Ihnen bald ein Widerstand regen und es kann sein, dass Sie unter anderem heftig darauf reagieren oder Ihre Motivation sinkt. 

Die Macht der Vergleiche

Ein weiteres Mittel, das gute Kommunikation verhindert, besteht darin, Vergleiche anzustellen. Wenn Sie es nämlich schaffen, sich dauerhaft mit anderen Menschen zu vergleichen, werden Sie schnell merken, dass Sie sich selbst das Leben schwer machen und dadurch Ihre Empathie anderen gegenüber verlieren.

Verleugnet: Verantwortung

Sie kennen bestimmt Aussagen wie „Ich musste das tun, weil mein Chef das gesagt hat“ oder „So sind die Vorschriften“ oder „Ich habe so gehandelt, weil alle anderen auch so gehandelt haben“. Alle diese Äusserungen sind klassische Belege für das Verleugnen von eigener Verantwortung. Menschen, die das Wort „müssen“ oft verwenden, verdrängen oft, dass wir alle selbst verantwortlich sind für unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen. 

Wie Sie sehen, gibt es verschiedene Arten der Kommunikation, die verhindern, dass wir einfühlend auf unsere Mitmenschen eingehen. Das Resultat solchen Verhaltens ist, dass der blockierte Kontakt Distanz zum Mitmenschen erzeugt und dadurch gewalttätigen Dialog und Verhalten begünstigt.

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Foto von Mimi Thian

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Marshall B. Rosenberg.
Darum erleben wir Gewalt im Job | Teil 1