

HR-Controller benötigen eine systemischlösungsorientierte Haltung, denn es geht bei ihren Analysen vorrangig um das Erkennen von Anpassungsnotwendigkeiten und nicht um die Suche nach „Schuldigen“. Sie sollten demnach auf folgende Fragen Antworten finden:
Informationssysteme für das Management
Für Personalisten ist Transparenz eine unabdingbare Grundlage, um Entscheidungen zeitgerecht treffen zu können. Personalentwickler müssen demnach bewerten, in welche Programme und Prozesse investiert werden muss. Gefragt ist daher ein HR-Controlling, das nicht nur der Analyse dient, sondern auch dazu, inhaltliche und organisatorische Entscheidungen auf einer sicheren Grundlage zu treffen.
Somit stellt sich in der Personalentwicklung die Frage, welche klar definierten (von der Unternehmensstrategie abgeleiteten) Kompetenzen zu fördern sind, die die Erreichung der Unternehmensziele absichern und strategische Vorhaben unterstützen. Es geht auch darum, die Performance des HR-Bereichs bestmöglich zu messen, zu analysieren und basierend auf strategischen Parametern laufend zu optimieren.
Deshalb empfiehlt es sich, bei der Implementierung eines Personalcontrollings folgende Punkte zu beachten:
Die häufigsten Probleme bei der Implementierung eines Personalcontrollings entstehen in der Praxis, wenn
Die wichtige Frage lautet letztendlich: Welche Daten braucht das Management als Entscheidungsgrundlage, um Programme und Maßnahmen (am besten inklusive Handlungsempfehlungen) verabschieden zu können? Diese Kennzahlen sollten deshalb in keinem Reporting fehlen:
Proaktive Investitionsentscheidungen
Märkte werden zunehmend unberechenbar, steigende Komplexität, Defizite bei der Informations- und Wissensweitergabe und ständiger Wandel bestimmen das Geschäft. Hinzu kommen spiegelbildlich dynamische Veränderungen der Qualifikationsstruktur, Fachkräftemangel, alternde Belegschaften und budgetär stärker verkürzte Vergütungssysteme. Unternehmen machen den organisatorischen Wandel zum Programm, überfordern damit aber zusehends ihre Führungskräfte und Mitarbeiter. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Rolle des Personalbereichs aus.
Ziel von HR ist es, personalwirtschaftliche Konsequenzen strategischer Vorhaben einzuschätzen, Transformationsprozesse aktiv mitzugestalten und das Linienmanagement als konstruktiver Partner bei dessen Personalmanagementaufgaben zu begleiten. Insgesamt steht der Personalbereich vor der Herausforderung, Effektivität und Effizienz miteinander in Einklang zu bringen. In Sachen Effektivität geht es darum, ob HR „die richtigen Dinge tut“: Tragen die Themen, Programme und Maßnahmen zum Erfolg des Unternehmens bei?
Auch in Bezug auf die Effizienz geht es darum, ob HR „die Dinge richtig tut“. Hier stehen aber die Kosten und Wirtschaftlichkeitsgrößen der Programme im Mittelpunkt beziehungsweise die Qualität personalwirtschaftlicher Strukturen und Prozesse, zum Beispiel: Ist der Bereich Recruiting so konzipiert, dass die gewünschte Zahl qualifizierter Mitarbeiter gewonnen wird? Oder auch: Führt der Performance-Management-Prozess dazu, dass die geplanten Geschäftsziele erreicht werden und die Mitarbeiter, die maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen, adäquat entlohnt werden?
Der Personalbereich bietet mit Effizienzkennzahlen in eigener Sache die Transparenz, die auch von anderen Unternehmensbereichen gefordert wird – eine wichtige Voraussetzung für die Akzeptanz der Personalarbeit.
Beide Seiten der Leistungskraft des Personalbereichs, also seine Effektivität und seine Effizienz, können nur gemeinsam betrachtet werden. Niedrige Kosten ohne den erhofften Nutzen sind genauso wenig wünschenswert. Die Lösung liegt in einem systematischen HRControlling, das in den unternehmensweiten strategischen Regelkreis und Reviewprozess eingebettet ist, damit Entscheidungen getroffen und Maßnahmen verabschiedet werden können.
Ein systematisches HR-Controlling ermöglicht es, die Effektivität und die Effizienz von HR-Maßnahmen, Prozessen und Systemen zu evaluieren und proaktiv zu optimieren – und zwar in Bezug auf die Ziele einzelner Unternehmensbereiche oder Unternehmensziele und nicht zum Selbstzweck.
Ein integriertes Kennzahlensystem sorgt für Klarheit, indem es quantitative Daten verfügbar macht, aber auch, indem es qualitative Informationen liefert, etwa über die Wirksamkeit des Personalmarketings, die Effizienz des Recruitingprozesses oder die Transfermessung in der Personalentwicklung. Doch Kennzahlen allein reichen nicht aus! Um den wichtigen Schritt vom Messen zum Managen zu gehen, müssen den Kennzahlen verbindliche Vergleichsgrößen zur Seite gestellt werden. Erst der Abgleich von Ist und Soll oder die Betrachtung über einen bestimmten Zeitverlauf lässt erkennen, wo welcher Handlungsbedarf besteht.
Bleibt dieser Schritt aus, wird der eigene Standort falsch eingeschätzt. Aus einer unzutreffenden Analyse können jedoch keine konstruktiven Maßnahmen abgeleitet werden. Der Personalbereich muss Kennzahlen „liefern“, die seiner aktuellen oder angestrebten Positionierung entsprechen. Nur dann werden die Kennzahlen auch akzeptiert. Der Weg zum Business-Partner – und parallel dazu vom operativen zum strategischen HRControlling – verläuft dabei über mehrere Evolutionsstufen.
Fazit
Ein effektives und effizientes HR-Controlling gibt es nicht „von der Stange“. Die Herausforderung lautet, wenige, dafür jedoch maßgeschneiderte Kennzahlen zu nutzen.
Quelle: personalmanger – 5/2011
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