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Foto von Nastuh Abootalebi

Stefan Webendörfer wurde für seine Arbeit im Gesundheitsmanagement beim Chemie-Konzern BASF mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit den Felix Burda-Award, der deutschlandweit Präventionsmassnahmen gegen Darmkrebs preiskrönt. Der Facharzt ist für die Medizinische Diagnostik und die Kommunikation der Abteilung Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz zuständig und leitet die Gesundheitsförderung in der BASF.


Auf dem Prüfstand: Definitionstücken,
Arbeitsteilung im BGM und
Massnahmeneinkauf

Auf der Personal Swiss gestaltet Stefan Webendörfer einen Keynote-Vortrag über Missverständnisse und Definitionstücken, die sich bei der BGM-Konzeption ergeben können. Der Referent macht für aktuelle negative Entwicklungen in Unternehmen unter anderem die Öffentlichkeit verantwortlich. Presse und Interessensverbände verwendeten den Begriff „BGM“ inflationär und weichen ihn nach Meinung Webendörfers damit auf. Weiterhin setzten die Verantwortlichen voraus, dass Leser, Arbeitgeber und Beschäftigte ein klar umrissenes Bild vom BGM besässen. Dies sei jedoch oft nicht der Fall. Allein die Debatte darüber, was Prävention sein kann  und sein soll, scheide die Geister. Wo genau beginnt eigentlich Gesundheitsmanagement im Betrieb, in welchen Punkten stehen Unternehmen in der Pflicht und wo endet ihre Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden, fragt Stefan Webendörfer.

Nicht nur in der Definition von BGM ortet der Referent Probleme. Auch das Zusammenspiel verschiedener Professionen in der Gesundheitsförderung verläuft nach Ansicht Webendörfers kaum zufriedenstellend. Während zum Beispiel meist externe Betriebsärzte häufig nur arbeitsmedizinische Vorsorge verantworteten, könnten stattdessen und viel besser Ärzte im Betrieb zur Verfügung stehen, die Mitarbeiter rund um gesundheitliche Aspekte am Arbeitsplatz, in Überlastungssituationen und bei Rehabilitationen begleiten. Wenig befriedigend empfindet Stefan Webendörfer zudem, wie Betriebe von BGM-Anbietern Massnahmen einkaufen. Kennen sich die Verantwortlichen am grossenTummelplatz aus? Machen bestimmte Massnahmen überhaupt Sinn? Stefan Webendörfer wird den Finger auf wunde Punkte im BGM legen und jeweils Lösungen aus seiner eigenen Praxis vorstellen.

Vita Dr. med. Stefan Webendörfer

Der Referent ist ausgebildeter Facharzt für innere Medizin und bildete sich zum Facharzt für Arbeitsmedizin fort; und zwar in einem chemischen Großbetrieb, der in Deutschland angesiedelt war. 2001ging Webendörfer zur BASF SE nach Ludwigshafen am Rhein (Nähe Mannheim) und stieg dort als Leiter der Arbeitsgruppe „Medizinische Funktionsdiagnostik“ innerhalb der Abteilung „Occupational Medicine & Health Protection“ ein. Parallel dazu koordinierte er zwischen 2008 und 2011 medizinische Gruppen für alle deutschen BASF-Standorte. In 2012 stieg er zum Vice President für die medizinische Diagnostik und die Kommunikation der Abteilung  Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz auf.

Es ist unter anderem das Werk von Stefan Webendörfer, wie sich die BASF SE nach innen sowie nach außen für Darmkrebsprävention engagiert. Zwischen 2005 und 2008 entwickelten mehrere deutsche Konzerne Kampagnen gegen darnkrebs, darunter die SAP sowie die E.ON Ruhrgas AG. Weiterhin beschäftigt sich Webendörfer unter anderem konkret mit Gesundheitsgefahren beim Schweißen, der Erforschung von auftretenden Allergien in verschiedenen Abteilungen der BASF, historischer Medizinforschung sowie Risikoermittlung und -kommunikation sowie -erziehung.

Webendörfer ist ein aktiver Referent und Autor von Fachvorträgen und -publikationen, mit denen er sowohl in der medizinische Fachwelt als auch in der Wirtschaft sowie Politik auftritt (z.B. Ärztekammer Berlin | Berufsverband der Personalmanager | BKK – Dachverband  | Landtag Rheinland-Pfalz | Interessenvertretung Darmkrebs)

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Veranstaltungshinweis:

Keynote-Vortrag von Dr. med. Stefan Webendörfer:
BGM – wer soll Gesundheit im Betrieb managen?
Mittwoch, 15. April 2015, 15.15 – 16.00 Uhr,
Forum 8 – Halle 4