Nicht ganz so aufwändig wie im Vorjahr gestaltete sich immerhin die Auswahl der 20 Finalisten aus den schriftlichen Einreichungen: Nach dem starken Jahrgang 2010 mit mehr als 70 Eingängen waren in der ersten Bewertungsrunde diesmal nur 39 Bewerbungen zu prüfen. Für August Breil, der seit 2002 der Jury vorsitzt, ein typisches Phänomen: „Die Zahl der Einreichungen schwankt im Zwei-Jahres-Rhythmus. Den Grund dafür kenne ich nicht – vielleicht hat die Wirtschaftsentwicklung damit zu tun“, vermutet Breil. Bei anziehender Konjunktur bleibe den Trainern womöglich kaum Zeit für die Ausschreibung.

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Foto von Campaign Creators

Spannende Runde mit großen Namen

Unter den Finalisten befinden sich in diesem Jahr mehrere Schwergewichte der Branche, so etwa Martin Limbeck, Hans-Uwe L. Köhler (Training und Beratung, Börwang), die Haufe-Akademie oder tempus Consulting. Das sei kein Nachteil für die weniger bekannten Mitstreiter, versichert der Juryvorsitzende Breil. „Wir sind ausschließlich der Qualität verpflichtet und bewerten die Konzepte anonym und damit ohne Ansehen der dahinterstehenden Person.“

Entscheidende Kriterien für die Auszeichnung seien eine professionelle Klärung der Aufgabe und des Ziels sowie die gekonnte Auswahl der Instrumente und Methoden. „Das zeichnet heute fast alle Bewerbungen aus. Die Entscheidung fiel schon einmal leichter“, so Breil. Angesichts der durchweg hohen Qualitätsdichte bei den Finalisten sei er „sehr gespannt“ auf die Jurysitzung. Inhaltliche Schwerpunkte seien diesmal die Förderung des Führungskräftenachwuchses und die Kundenorientierung im Verkauf.

Messe-Präsentation mit Vorstellungsgespräch vergleichbar

Die 20 Finalisten, die sich mit Ständen auf der Sonderfläche des BDVT in der Halle 2.2 dem Fachpublikum und der Jury präsentieren, haben bereits eine große Hürde genommen. Bronze ist ihnen sicher, jetzt geht es um Silber, Gold oder Platin: Dazu müssen die Teilnehmer die Jurymitglieder nun auf der Messe Zukunft Personal auch persönlich von ihren Konzepten begeistern. „Die Präsentationen am Stand können die schriftliche Bewerbungsgrundlage erwartungsgemäß vervollständigen, aber auch ein ganz neues Bild ergeben“, ist Breils Erfahrung. Ein Effekt, der Personalverantwortlichen aus Vorstellungsgesprächen bei Stellenausschreibungen bekannt sei.

Public Sector öffnet sich für Personalentwicklung 

Etwas ganz Besonderes ist die Vergabe von Platin. „Das ist für uns eine echte Sensation“, schmunzelt Breil. Für diese hohe Auszeichnung müsse der Bewerber schon etwas Überragendes bieten – etwa einen neuen Trend oder eine neue Methode. Angesichts der hohen Qualitätsdichte an der Spitze eine immer schwierigere Vorgabe, die zuletzt AmazEvents, eine Schüler¬firma des Otto-Hahn-Gymnasiums, im Jahr 2007 erfüllte.

Im vergangenen Jahr reichte es zwar nicht für Platin, dafür gab es erstmals einen Sonderpreis für das Personalamt der Stadt Köln. „Wenn sich öffentliche Einrichtungen jetzt stärker für Trainingskonzepte in der Personalentwicklung öffnen, könnte das ein interessantes Arbeitsfeld für die Branche werden“, sieht August Breil an dieser Stelle gute Entwicklungschancen.

Die Jury gibt ihre Entscheidungen bei der feierlichen Preisverleihung am Mittwoch, 21. September 2011, im Marriott Hotel in Köln bekannt.