Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden: In zahlreichen Betrieben gibt es bereits erfolgreiche Lösungen für betriebliches Gesundheitsmanagement, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, eine bessere Work-Life-Balance oder ein gutes Betriebsklima. Und es kommt noch etwas hinzu: „Unternehmen lernen am liebsten von Unternehmen – diese Philosophie haben wir mit der INQA- Datenbank Gute Praxis umgesetzt“, erklärte Pascal Frai. Fachreferent des ddn – Das Demographie Netzwerk. Das aus der INQA hervorgegangene Unternehmensnetzwerk macht sich ebenfalls die „Schwarmintelligenz“ vieler Mitwirkender zunutze. „Mit dem TÜV Süd sind wir gerade beim 250. Mitglied angekommen. Das scheint nicht so viel, aber da auch DAX-Unternehmen und Konzerne dabei sind, decken wir rund zwei Millionen Beschäftigte ab“, freut sich Frai über den mittlerweile großen Einfluss der Initiative.

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Foto von bruce mars

Netzwerk setzt auf „Schwarmintelligenz“

Auch die Datenbank Gute Praxis zieht erfolgreich Kreise: „46 Prozent der Fallgeber haben gesagt, dass sie auf ihr Beispiel angesprochen wurden. 27 Prozent wissen, dass es andere Unternehmen aufgegriffen haben“, verwies Projektleiterin Dr.-Ing. Kathrin Thurau am INQA-Stand der Corporate Health Convention auf das Ergebnis einer Befragung unter den bisherigen Beispielgebern der Datenbank. Die Best-Practice-Sammlung umfasst Beispiele aus verschiedener Branchen, Unternehmensgrößen und Regionen im In- und Ausland. Auf der Fachmesse in München am 13.und 14. April 2011 nutzte jetzt eine fränkische Firma die Gelegenheit zur „Liveschaltung“: Dr.-Ing. Kathrin Thurau und Ingentis-Geschäftsführer Michael Grimm stellten vor Ort gemeinsam das Beispiel des IT-Unternehmens in die INQA-Datenbank Gute Praxis ein.

Spezielle Belastungen der Wissensarbeiter

Der Nürnberger Softwareentwickler hat sich zum Ziel gesetzt, die Beschäftigungsfähigkeit seiner fast 50 Mitarbeiter möglichst lange zu erhalten. Ihm ging es vor allem darum, die psychischen Belastungen und das Überstunden-Aufkommen für die hochmotivierten Fachkräfte zu reduzieren. Um geeignete Instrumente zum Umgang mit diesen speziellen Herausforderungen der Wissensarbeit zu finden, beteiligte sich das Unternehmen an dem Forschungsprojekt PräKoNet. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern führte zu Gestaltungslösungen und konkreten Maßnahmen.

Als wichtigen Erfolgsfaktor bezeichnet Ingentis ein konsequent partizipatives Vorgehen. In dem eingeleiteten Veränderungsprozess erarbeiteten Arbeitnehmer und Führungskräfte gemeinsam Lösungen zur Optimierung der Prozessabläufe und für ein neues Arbeitszeitsystem zur Verbesserung der Work-Life-Balance. Dabei kamen insbesondere innovative Instrumente des Wissenstransfers wie zum Beispiel workshopähnliche Health-Factories (Gesundheitswerkstätten) zum Einsatz.

Perfektes Zusammentreffen in München

Als gelungene Symbiose entpuppte sich auch die Kombination der Corporate Health Convention mit der PERSONAL2011 in München: Wegen ihrer Schnittmengen im Bereich betrieblicher Gesundheitsförderung ergänzten sich beide Messen auf ideale Weise – ein echter Mehrwert für die Fachbesucher und Aussteller Die Freischaltung des Ingentis-Beitrags am Stand der INQA belegt den fruchtenden Austausch: Der Softwareentwickler war mit einem Stand auf der Personalmesse vertreten – nur wenige Gehminuten entfernt von den Vertretern der INQA auf der Fachmesse für betriebliche Gesundheitsförderung und Demografie.

Interessenten können das neue Best-Practice-Beispiel aus der IT-Branche unter www.inqa.de einsehen und sich mit weiterführenden Fragen an die dort verzeichneten Ansprechpartner wenden. Projektleiterin Dr.-Ing. Kathrin Thurau freut sich zudem auf weitere Beiträge für ihren Wissensschatz, der eine neue Qualität der Arbeit in allen Branchen befördert.

Kontakt: Dr.-Ing. Kathrin Thurau

INQA Datenbank Gute Praxis

c/o Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Nöldnerstraße 40 -42, 10317 Berin

E-Mail gutepraxis.inqa@baua.bund.de

www.gutepraxis.inqa.de