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Foto von Bench Accounting

Katharina Butting kam 1967 im niedersächsischen Wittingen zur Welt. Als kleines Mädchen träumt sie, zur See zu fahren, am liebsten auf einem der großen Lastschiffe, die mit ihrem Gut ins große Blaue stechen. Gewünscht, getan. Tatsächlich beginnt die damals 20Jährige nach ihrem Abitur eine Ausbildung zur Ingenieurin auf einem Containerschiff der Deutschen Afrika Linie. Weil sie eine Brille trägt, kann sie lediglich im Maschinenraum arbeiten und nicht ihren Offizier machen. Doch der kleine Kosmos im großen, unbestimmten Wasser wird ihr nach eineinhalb Jahren zu eng: Mit sieben Männern teilt sie sich über Wochen hinweg die begrenzten Quadratmeter des Schiffes. Auch die alltäglichen Gespräche stoßen an ihre Grenzen. Die junge Frau ist Teil einer sozialen Welt, in der Menschen – so eng miteinander verbunden – zwei Gesichter tragen, wie Butting heute rückblickend sagt. Bärig wirkende Männer, die daheim Klavier spielen und darauf warten, an die Seite einer liebe Freundin zurückzukehren nach langer Fahrt. Oder verschlossen wirkende Leute, denen ihre menschliche Wärme nicht sofort anzumerken ist. Das eine Gesicht der Leute zeigt sie, wie sie innerhalb eines begrenzten Systems funktionieren und das andere, wie sie ganz für sich gesehen leben und denken. Butting meint, dass in diesem Bild schon alle Kraft dessen liege, was sie bis heute seit ihrem Ausstieg aus der Seefahrerei begleite. Immer wieder habe sie in ihrer jugendlichen Sturm- und Drangzeit für die Gesetze und Grenzen spezieller, geschlossener Welten Faszination gehegt. So arbeitet sie unter anderem im Zirkus.

Endgültig geblieben ist sie in der Theaterwelt, von der aus sie immer wieder als Trainerin für Kommunikation, Lernen und Körpersprache sowie als Ensemblemitglied des deutschen Impro- und Businesstheaters Steife Brise Türen in die Lebenswelten des Publikums öffnet: Unternehmen, Schüler, Studenten und andere. Zunächst absolvierte sie ihr Diplom als Schauspielerin 1991 an der Hamburger Hochschule für Darstellende Kunst und arbeitete drei Jahre unter anderem am Thalia Theater und am Kampnagel.  Dass sie seit 1994 bei Steife Brise arbeitet, ergab sich aus einem gemeinsamen Auftritt mit dem heutigen Geschäftsführer der Steife Brise Thorsten Brand, durch den sie einander schätzen lernten. In der Rückschau sagt Butting, dieser Kontakt sei prägend für ihr ganzes Leben gewesen; die Improvisation habe ihr Leben und ihr Arbeiten auf völlig neue Füße gestellt. Dass sie dazu noch Trainerin ist, verdankt sie Zuschauern und Bekannten, die sie damals baten, sie abseits der Bühnen in Theater- und Präsentationstechniken zu schulen.

Heute hat sie Ausbildungen als systemischer Coach und Trainerin für unter anderem Persönlichkeitsentwicklung, Konfliktmanagement und Präsentation in der Tasche (zum Beispiel 2003 Trainerin für Kreativität und Neustrukturierung von Denkprozessen in Gruppen- und Einzelcoachings und in 2008 Zertifizierung durch den Bundesverband für Gedächtnistraining). Und sie lebt in beiden Welten – kleine Regiearbeiten in der Off-Theater-Szene, Auftritte bei Improtheater-Festivals und Theaterarbeit in und für diverse Firmen sowie Train-the-Trainer-Ausbilderin am Osterberg Institute. Dieses Wandeln zwischen den Welten, gebe ihr immer wieder neue Ideen und motiviere sie, ihren Weg weiterzugehen.  

Sich mit Katharina Butting verlinken:

Unternehmenstheater:
http://www.steife-brise.de/data/textbild/textl_bildr,132,,Katharin_Butting.html

Lern- und Gedächtnistraining:
http://www.frisch-kopf.de

Weiterführende Lektüre:
https://www.hrm.de/fachartikel/personalentwicklung:-von-wegen-%E2%80%9Eexperte%E2%80%9C-improvisiert-ist-immer-noch-besser-als-auswendig-gelernt–10717