Beleidigungen, Aggressionen, Mobbing oder Übergriffe am Arbeitsplatz. Längst ist auch der Kollegenkreis am Arbeitsplatz vor Angriffen nicht mehr sicher. Was tun, wenn der stille Mitarbeiter plötzlich durchdreht?  Fast immer haben betriebsinterne Konflikte eine Vorgeschichte, die auch mit einer privaten Krise zusammen hängen können oder damit, dass sich die Täter einfach ungerecht behandelt fühlen. Oftmals gibt es bereits im Vorfeld erkennbare Warnsignale. 

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Foto von Studio Republic

Die erste deutsche Studie der Technischen Universität Darmstadt beschäftigt sich mit schweren Fällen von “Workplace Violence”, wie es im Fachjargon heißt. Für seine Studie hatte der Kriminalpsychologe Jens Hoffmann Ermittlungs-und Gerichtsakten von 20 Fällen ausgewertet, bei denen 21 Menschen getötet und zehn weitere teils schwer verletzt wurden. Offensichtlich drohen Täter und fallen durch ihr aggressives Verhalten auf, bevor sie angreifen. „Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen steigt das Risiko von schweren Gewalttaten, wie neue epidemiologische Studien nahe legen,“ gibt Kriminalpsychologe Jens Hoffmann zu bedenken.

Opfer sind in aller Regel Vorgesetzte oder Kollegen. Arbeitsplätze mit einem hohen Potential an Gewaltrisiko befinden sich zum Beispiel in Behörden, Gerichten oder Arbeitsagenturen. Ein Amoklauf am Arbeitsplatz scheint vorhersehbar zu sein. Zu diesem Zeitpunkt besteht noch eine Chance, Schlimmeres zu verhindern. Am besten ist es, die Person von der Polizei ansprechen lassen oder von psychologisch geschulten Fachkräften.

Mehr zur Studie der TU Darmstadt: 
www.tu-darmstadt.de/vorbeischauen/aktuell/pm_11200.de.jsp

Checkliste des Personalamts der Stadt Hamburg zur Gefährdungsbeurteilung eines Arbeitsplatzes durch Gewalt oder Übergriffe durch Bürger bzw. Kunden:
rdschr-gewalt-checkliste-anl1.xlsrdschr-gewalt-checkliste-anl1.xls