Ungeachtet aller vermeintlichen Wachstumsdämpfer sind die Gehälter im Herbst und Winter 2008 in Russland weiter kräftig gestiegen. Dies geht aus einer aktuellen Gehaltsumfrage der Personalberatung Ancor unter 490 Unternehmen aus 33 russischen Städten hervor. Spitzenreiter unter den Einkommenszuwächsen war unverändert Moskau, wo natürlich auch die Lebenshaltungskosten entsprechend hoch sind. In der Hauptstadt gingen Arbeitnehmer in der zweiten Hälfte 2008 im Durchschnitt mit 48.100 Rbl monatlich (umgerechnet über 1.300 Euro) nach Hause. Aus dem Gehaltsranking allerdings ausgeklammert wurden rohstoffreichen Gebiete wie Tschukotka, der Kreis der Jamal-Nenzen und Chanty-Mansijsk, in denen Arbeiter, Fachkräfte und Manager aufgrund zahlreicher Zuschläge durchschnittlich mehr in den Taschen als in Moskau haben. Üppiger bezahlt wird darüber hinaus auch in Gebieten des Fernen Ostens (wie z.B. in Südsachalin) sowie in der Nord-West-Region um St. Petersburg. In der Newa-Metropole kamen die Durchschnittsgehälter im betrachteten Zeitraum auf 35.200 Rbl (knapp 1.000 Euro), in Kaliningrad auf 29.600 Rbl (ca. 820 Euro). Insgesamt zogen die Gehälter in 2008 russlandweit um 21% an und lagen damit deutlich über der Inflationsrate. Allerdings – so die Autoren der Ancor-Studie – verteilt sich das Wachstum zu fast zwei Dritteln auf das von den Krisenauswirkungen noch weitgehend verschonte erste Halbjahr. Im Zuge einer sich verschärfenden Wirtschaftskrise dürften dem Arbeitsmarkt weitere Einschnitte drohen.

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Foto von bruce mars

Quelle: www.russia-consult.com

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