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Foto von Carl Heyerdahl
Die Arbeitswelt wird immer komplexer, dynamischer und internationaler. Die Dax-Konzerne zum Beispiel erzielen heute etwa 70 Prozent ihrer Umsätze im Ausland – Tendenz steigend. Galten vor etwa sechs Jahren vor allem die vier „BRIC-Staaten“ (Brasilien, Russland, Indien und China) als Zukunftsmärkte, haben global agierende Unternehmen heute mindestens die „Next Eleven“ im Visier: die nächsten elf Länder, denen voraussichtlich eine ähnliche Erfolgsgeschichte bevorsteht. Auf diesem Weltmarkt kann sich jedoch nur behaupten, wer Verständnis für die arbeitsrechtlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Eigenheiten anderer Länder mitbringt.

Insbesondere an der kulturellen Sensibilität mangelt es noch häufig – auch in den Führungsetagen. „CEOs meinen oft von sich, deshalb interkulturell zu handeln, weil sie global tätig sind“, schreibt Connie Voigt, Chefredakteurin des Schweizer Magazins „HR Today“ im Klappentext ihres neuen Buches „Interkulturell führen. Diversity 2.0 als Wettbewerbsvorteil“. Doch interkulturelle Führung sei weitaus vielschichtiger. Damit Diversity-Programme überhaupt Sinn machten, müssten Unternehmensführer die individuellen Unterschiede ihrer Mitarbeiter in allen Facetten erkennen und respektieren. Die Vielfalt der Wege von interkultureller Führung stellt Voigt exemplarisch in ihrem Vortrag auf der Zukunft Personal vor.

Personalverantwortliche können insbesondere mit entsprechender Personalentwicklung einen Beitrag zum internationalen Unternehmenserfolg leisten. Doch genügen die klassischen Instrumente zur Vorbereitung auf Auslandseinsätze wie etwa Sprachkurse oder Workshops zur Vermittlung von Fakten über andere Länder? Diese Frage haben die Böning-Consult GmbH und die Carl Duisberg Centren gemeinnützige GmbH in einer gemeinsamen Umfrage gestellt. Das Ergebnis: Wichtig für das Gelingen internationaler Einsätze sind Persönlichkeitseigenschaften wie „Soziale Kompetenz“ oder „Veränderungsfähigkeit“, weniger spezielle Skills wie „Vorerfahrungen in einer bestimmten Zielkultur“. Welche Formen von Training und Coaching diese Fähigkeiten fördern, diskutieren Wolfgang Heisel von den Carl Duisberg Centren und Dr. Peter Dreyer von Böning-Consult in einem Podiumsgespräch.

Auch in strategischen Fragen der internationalen Unternehmensaktivitäten sollten HR-Manager sich einmischen. Wie das in der Praxis aussehen kann, führt Dr. Richard Pott, Mitglied des Vorstandes der Bayer AG, vor. Der Konzern ist gerade dabei, eine globale HR-Strategie zu entwerfen und einzuführen, wobei er seine internationalen Personalprozesse reorganisiert und harmonisiert.

Vorträge auf Englisch

Ein Magnet für ausländische Gäste, die sich für Trends im internationalen HR-Management interessieren, ist außerdem die englischsprachige Themenreihe „International Human Resource Management“. Wie Führungskräfte die Kontrolle über ihre Arbeitszeit und ihre Ziele erlangen, stellt darin etwa Lars Stig Duehart von SMI - Success Motivation International vor.

Um länderübergreifende Lohn- und Gehaltsabrechnung geht es in dem Vortrag „International Payroll-Services“. Christopher von Mitschke-Collande, Regional Director der Asia Patersons HR and Payroll Solutions, untersucht die Komplexität der globalen Entgeltabrechnung und schlägt Lösungen vor, mit denen Personaler effiziente Prozesse einführen, rechtliche Risiken minimieren und den Service verbessern können. Auch Personalverwaltung und Recruiting auf internationaler Ebene erfordert besondere Instrumente. Claudio Foglini, Senior Sales Consultant bei der Scalaris AG, wird anhand von Best-Practice-Beispielen zeigen, wie HR-Manager und Recruiter mithilfe von Open Source Lösungen Informationen über Mitarbeiter, Vertragspartner und Berater einholen und in verschiednen Sprachen auswerten können.

Neben diesen Rednern referieren vier von sechs Keynote-Speakern der Zukunft Personal auf Englisch: Der Brite Richard Lewis, einer der bekanntesten Experten für „cross-cultural communication“, fördert das Verständnis für kulturell bedingte Reaktionen von Mitarbeitern auf die Krise. Nancy Adler, Professorin für Organizational Behavior und International Management an der Fakultät für Management der McGill University in Montreal (CA), untersucht das Vorrücken von Frauen in Spitzenpositionen auf globaler Ebene. Die Besonderheiten der weltweiten Krise und die Folgen für HR machen Trendbeobachter und Infotainer Adjiedj Bakas (NL) sowie der professionelle Sprecher, Autor und Unternehmensberater Roger Harrop (UK) zum Thema.

International Networking Lounge

Europas größte Fachmesse für Personalmanagement bietet darüber hinaus die Möglichkeit, mit HR-Kollegen aus anderen Ländern ins Gespräch zu kommen – etwa in der „International Networking Lounge“. Personalverantwortliche, die über Ländergrenzen hinweg tätig sind, können dort in gemütlicher Atmosphäre neue Kontakte mit Personalverantwortlichen aus aller Welt knüpfen. An allen drei Messetagen von 13 bis 14 Uhr kommen die internationalen Besucher dort in Round Tables zu Themen wie globalem Recruiting, Weiterbildung, Outsourcing oder Trends in verschiedenen Kontinenten zusammen, um ihre Erfahrungswerte untereinander auszutauschen.

Partner der International Networking Lounge: HR Today (CH), Employment Week 2010 (BE), Global HR (MK), HR Club (RO), GIDS (NL), forum Dubai Human Resources (AE), personal manager (AT), OR informatie (NL), Congreso Internacional de Dirección de Personas (ES)