Ein stolzes, aber nicht unrealistisches Ziel: 60 Spitzenmanagerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fordern, den Anteil von Frauen in Vorständen von heute 2,5 Prozent zügig in Richtung 20 Prozent zu erhöhen. Im internationalen Wettbewerb seien die drei Länder weit abgeschlagen. Das kann man seit gestern in der „Kronberger Erklärung“ lesen. Nicht eine Quote, sondern die Vorstandsvorsitzenden seien dran: Sie müssten für die Umsetzung sorgen.

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Foto von Markus Spiske

Die Managerinnen, die in der Initiative „Generation CEO“ (das „O“ ist im Logo als Weiblichkeitszeichen dargestellt) organisiert sind, sind im Alter zwischen 33 und 43 Jahren und in Führungspositionen tätig. Zu ihnen gehören unter anderen die Schweizerinnen Mirjam Staub-Bisang (Geschäftsführerin Independent Capital Management), Nadja Lang (stellvertretende Geschäftsleiterin sowie Leiterin Marketing bei Fairtrade / Max Havelaar), Christine Martel (Leiterin Finanzwesen der Nescafé-Dolce-Gusto-Einheit beim Nestlé-Konzern), Hauke Stars (General Manager Hewlett Packard) und Andrea B. Stuermer (Teamleiterin bei Zurich Financial). Unter den namhaften Unterstützern der Initiative findet sich als derzeit einziger Schweizer Sponsor die Swisscom.

Als Vorbilder nennt die Initiative die 500 umsatzstärksten Unternehmen in den USA sowie die skandinavischen Länder, in denen Frauen in Vorständen 15 Prozent ausmachen. In die richtige Richtung gingen aus ihrer Sicht die jüngsten Berufungen bei SAP, Siemens, Bayer und E.ON.

Die „Generation CEO“ betont, dass dies keine soziale Forderung ist, die Minderheitenrechte erkämpfen will. Es geht vielmehr um knallharte wirtschaftliche Argumente. Denn wer das Potential an Talenten nicht ausschöpft, hat Nachteile.

Und das gilt nicht nur für die mittlere Führungsebene und den Aufsichtsrat, sondern wesentlich auch für die operative Verantwortung im Vorstand.

Die Erklärung im Wortlaut ist nachzulesen unter http://www.heinerthorborg.com/generation_ceo/Generation_CEO_Kronberger_Erklaerung_2010.pdf