Über die Nützlichkeit, die amerikanischen Präsidenten von Eisenhower bis George W. Bush in der richtigen Reihenfolge zu kennen, liesse sich vielleicht noch streiten – aber dass es im Geschäftsleben Vorteile bringt, seine Gesprächspartner alle mit ihrem Namen ansprechen zu können oder sich Zahlen merken zu können, ist unbestritten. Wie Menschen mithilfe der altgriechischen Mnemo-Technik und etwas Übung ihr Gedächtnis trainieren können, präsentierte der Gedächtnistrainer Gregor Staub am 3.2.2011. auf der Learntec in Karlsruhe.

yellow ceramic mug beside gray aluminum iMac
Foto von Georgie Cobbs

Um sich einen „Spickzettel im Kopf“ zu erstellen, braucht es nur wenige Minuten, das stellte Staub eindrücklich unter Beweis. Während seines gut besuchten Vortrags brachte der Schweizer die begeisterten Zuhörer dazu, sich innerhalb von wenigen Minuten zehn US-Präsidenten in chronologischer Reihenfolge, zehn willkürliche Begriffe aus dem Publikum, die 16 deutschen Bundesministerien (inklusive Kanzleramt und Kanzlerin) und die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union einzuprägen. Merkmale in der Messehalle dienten als Gedächtnisstützen für die US-Präsidenten, für die Bundesministerien Körperteile vom Fuß bis zum Scheitel. Für die Staaten der Europäischen Union kam eine Geschichte mit Schlüsselbegriffen zum Einsatz. Die begann so: Ein Mann verirrt sich im Park (Irland), da findet er einen Engel auf dem Boden (England). Dieser Engel ist schwer und dehnbar (Schweden) und in dessen Hosentasche findet er eine Landkarte (Finnland), auf der Äste liegen (Estland)…. Zuerst trug der Gedächtnistrainer die Geschichte vor, beim zweiten Mal ergänzte das Publikum die Schlüsselworte, beim dritten Mal erzählten sich je zwei bis drei Zuhörer gegenseitig die Geschichte. Auf diese Weise war es nicht schwer, sich die Mitgliedstaaten einzuprägen. Wichtig sei nicht nur die Technik, sondern auch die Wiederholung: „Wenn Sie etwas lernen wollen, geben Sie sich fünf Chancen“. Mit dieser Methode lerne man schneller, mit mehr Spaß und könne sich auch umfangreiche und komplexe Dinge besser und länger merken. „Wer ist jetzt ein kleines bisschen begeistert von sich?“, fragte der Gedächtnistrainer. Viele Hände gingen in die Höhe.

Eine der nächsten Möglichkeiten, Staub zu erleben und seine Technik selbst auszuprobieren, ist am 6. April an der Fachmesse Swiss Professional Learning in der Messe Zürich. Dort wird Gregor Staub von 11.20 bis 12.5 Uhr einen Keynote-Vortrag halten und mit Sicherheit auch wieder das Publikum zum Mitmachen und Gedächtnistraining begeistern.