Allerdings herrscht gerade in der Zusammenarbeit mit Personalberatern die irrige Meinung vor, dass man diese Dienstleistung, also die Suche von Fachkräften, lediglich nach Erfolg honorie-ren sollte. Denn, es handelt sich ja „nur“ um Fachkräfte. Bei der Suche von Führungskräften ist man bereit, Honorare in Höhe von 30% und mehr vom Jahreseinkommen auf sogenannter Re-tainer-Basis zu akzeptieren. Bei Fachkräften nicht. Dabei sind Führungskräfte heutzutage er-heblich leichter zu finden als Fachkräfte. Das haben zwischenzeitlich sogar die im BDU organi-sierten Personalberater festgestellt.

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Foto von bruce mars

Und genau an dieser Stelle beginnt das Problem. Sicherlich gibt es Personalberater oder, all-gemeiner, Personaldienstleister, die bereit sind, auf reiner Erfolgsbasis tätig zu werden. Diese Vorgehensweise nenne ich „Fachkräfte finden – per Zufall“. Will heißen, wenn denn zufällig einmal eine Fachkraft bei einem Personaldienstleister „vorbei“ kommt, wird man sie dem Auf-traggeber anbieten.

„Fachkräfte finden – mit System“ bedeutet, einen Personalberater einzuschalten, der systema-tisch im Markt nach geeigneten Fachkräften sucht und diese dem Auftraggeber anbietet. Aber, diese Suche gibt es nicht zum Nulltarif. Der Personalberater hat Aufwendungen, die honoriert werden müssen. Schon alleine der faire Umgang mit Geschäftspartnern gebietet, dass diese Dienstleistung vergütet wird. Ob die Honorarvereinbarung ein klassisches Retainer-Modell ist oder ein Downpayment-Modell, ist dabei unerheblich. Wichtig ist, dass der Auftraggeber die systematische Vorgehensweise Wert schätzt und den Aufwand honoriert.
An dieser Stelle sei der mittlerweile verstorbene Management Guru Peter F. Drucker zitiert. Er sagte:

“The toughest decisions in organizations are people decisions – hiring, firing, promotion etc. These are the decisions that receive the least attention and are the hardest to „unmake“.”

Im Klartext bedeutet dies, dass das Tagesgeschäft in vielen Unternehmen im Vordergrund steht und dass oft versucht wird, Personalangelegenheiten zwischen Tür und Angel zu erledigen. Eine klare Personalbeschaffungsstrategie fehlt und man scheut sich, besonders in KMUs, ex-terne Hilfe in Ansruch zu nehmen. Die Kosten hierfür seien zu hoch, so die Argumentation.

Wenn aber intern keine ausreichenden Kapazitäten vorhanden sind, die Personalbeschaffung strategisch und professionell zu organisieren, sind die Kosten für einen Personalberater gering, im Verhältnis zum möglicherweise entgangenen Geschäftserfolg.