Mit direkter Ansprache ins Bewerberherz
Haben sich die Zeiten etwa geändert? Ja, denn viele Recruiting-Dienstleister und Unternehmensberater entdeckten in den letzten Jahren eine veränderte Einstellung bei Unternehmen: Weg von der Passivität, hin zur Proaktivität. Laut einer aktuellen Studie des Karrierenetzwerks LinkedIn sehen viele Human Resources Manager enorme Chancen passendes Personal zu matchen darin, auf Hochschulabsolventen selbst zuzugehen anstatt sie wie bisher kommen zu lassen. Ein neues Buzzword, das sich in der HR-Welt etabliert hat und diesen Prozess beschreibt, ist „Active Sourcing”. Es beschreibt einen „Jobwechsel” der Personaler, die ihren Schwerpunkt nicht mehr im „Post-and-pray-Recruiting” (ausschreiben und abwarten) sehen dürfen, sondern gleichzeitig als Vertriebler, Marketer und Personaler denken und agieren sollten.
Aufgrund eines Bewerbernotstands in einigen Branchen, haben sich auch das Bewerberverhalten und die grundsätzliche Erwartungshaltung von Absolventen geändert. Besonders gefragte Gruppen wie IT-Spezialisten und Ingenieure werden von Personalern über verschiedene Kanäle angeschrieben und auf offene Stellen aufmerksam gemacht. Selbst aktiv auf die Suche nach interessanten Jobs zu gehen, haben viele Absolventen gar nicht mehr nötig.
Das Prinzip des „Active Sourcing” gilt es auch im Rahmen deines Employer-Branding umzusetzen. Präsentiere dich als sympathischer Arbeitgeber, der die Bedürfnisse und Erwartungen der Hochschulabsolventen kennt. Gib authentische Einblicke in dein Unternehmen, so dass deine Bewerber nur zu einem Schluss kommen: „Hier macht arbeiten Spaß und bringt mich nach dem Studium persönlich nach vorne!”. Um dies deinen Akademikern zu vermitteln, sind die digitalen Kanäle quasi wie geschaffen.
Unsere 3 Tipps für dein erfolgreiches Online-Recruiting
Um Hochschulabsolventen zielgerichtet online anzusprechen, haben wir für dich drei wesentliche Tipps, mit denen dein Unternehmen aus der Masse hervorsticht:
1. Baue ein eigenes Karriereportal mit authentischen und attraktiven Inhalten auf!
Wie auch immer du es nennst: Auf deiner Website sollte eine eigene Unterseite als Karriere- oder Jobportal auftauchen. Hier sollten die Bewerber nicht nur über aktuelle Stellenangebote informiert werden, sondern auch vielfältige Informationen über dein Unternehmen erfahren. Erkläre Hochschulabsolventen, wie z. B. ein Traineeprogramm abläuft, welche Erfahrungen aktuelle Mitarbeiter sammeln konnten und lasse deine Besucher an deiner Atmosphäre im Office mit einem Imagefilm. Mit einem sympathischen Einblick hebst du dich von deiner Konkurrenz ab und lässt Bewerber einmal „vorfühlen”, wie es ist, in deinem Unternehmen zu arbeiten. Auch ein Mitarbeiter-Blog kann über Karrierestufen, Weiterbildungschancen und Tätigkeitsfelder in deinem Haus berichten und brennende Fragen von Bewerbern vorab beantworten
2. Inseriere in Online-Jobbörsen und achte auf eine gezielte Verschlagwortung!
Jobbörsen sind bei vielen Absolventen die erste Anlaufstelle bei der Jobsuche. Dort offene Stellenanzeigen zu annoncieren, ist ein Muss. Da in diesen Jobportalen den Nutzern eine riesige Auswahl an Suchoptionen zur Verfügung steht, solltest du dein Jobinserat mit den passenden Schlagwörtern und der richtigen Kategorisierung versehen. Sei dabei sehr sorgfältig und optimiere deine Einstellungen permanent, denn sonst verpasst du aussichtsreiche Bewerber. Jobbörsen wie Monster, Stepstone, Jobware oder Meta-Jobbörsen wie Indeed solltest du auf dem Schirm haben – ebenso branchenspezifische Portale wie z. B. BANKINGCLUB (Bankenwesen) , WUV-Stellenmarkt (Marketing und Medien), HORIZONTJobs (Marketing und Medien) oder Hotelcareer (Hotellerie).
3. Intensiviere dein Social-Media-Recruitment!
Nein, Social-Media-Recruiting ist kein Job für Azubis oder Praktikanten, das mal eben „nebenher“ erledigt werden sollte. Um es wirksam und effektiv zu betreiben, sollte es in der Unternehmensstruktur weit oben stehen. Ebenso empfehlen wir dir, einen Mitarbeiter für diesen Bereich zu beauftragen, der nicht nur die Community-Betreuung übernimmt und nützliche Posts einstellt, sondern auch neue interessante Inhalte für Studenten und Absolventen kreiert. Eine professionelle Gestaltung deiner Social-Media-Profile sollte Voraussetzung sein, ehe du über Facebook, Xing, Instagram oder LinkedIn auf Kandidatenfang gehst. Auf Webportalen, in denen Arbeitgeber bewertet werden, solltest du aktiv sein und den Kontakt zu Kandidaten suchen.
Ein zusätzlicher Tipp: Betrachte sowohl deine Online- wie auch deine Offline-Maßnahmen im Recruiting ganzheitlich. Inbound Recruiting nutzt dabei Chancen des Inbound Marketings. Es konzentriert u. a. Content Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Conversion- und Response-Optimierung (auch über Flyer oder Stelleninserate am Campus) in einem stimmigen Recruiting-Konzept. Wie beim Inbound Marketing kannst du interessierte Studenten und Absolventen mit passgenauen Inhalten ansprechen. Bleibe mit ihnen in Verbindung und lasse ihnen zum passenden Zeitpunkt neue Jobangebote zukommen. So lässt du dir künftig kein Talent entgehen.