Eigentlich können wir den aktuellen Krisen der Finanz- und Wirtschaftswelt dankbar sein. Dankbar für die Erkenntnis, dass die in westlichen Kulturen vorherr-schende Definition von ‚Erfolg’ diesen eben dauerhaft gerade nicht erzeugt. Vor allem das Zusammen- brechen globaler Systeme weist darauf hin, dass wir für weltweit und multisystemisch geltende Zusammenhänge noch gar nicht genau wissen, welche Prinzipien es anzuwenden gilt, um Erfolge dauerhaft und nachhaltig zu erzielen.

Apple MacBook beside computer mouse on table
Foto von Luca Bravo

Erfolg in unserer industriellen Leistungskultur bedeutet etwas Äußeres und faktisch Wahrnehmbares in Form konkreter Ergebnisse. Daher ist bei uns Erfolg eng verbunden mit bestimmten Größen, z.B. mit Einkommen, mit Besitz, mit Mitarbeiterspannen, mit Zeit usw. So besitzt auch die Größe der Geldmenge eine geradezu magische Bedeutung für viele. Im globalen Zusammenbrechen der Finanzsysteme zeigt sich jedoch das falsche Denken unserer derzeit gültigen Erfolgsdefinition.

Versteht man Erfolg als ‚das auf etwas folgt’, ergibt sich Erfolg aus Handlungen, die sich auf den angestrebten äußeren Erfolg ausrichten. Kreativität, die sich auf eine äußere Erfolgsdefinition bezieht, bedeutet dann Wege zu finden, noch höheren oder besseren Erfolg zu erzielen als bisher. Aber genau diese Annahme, dass Erfolg ein linearer Anstieg von ‚noch besser bzw. noch mehr vom selben‘ bedeutet, lässt derzeit unsere Finanz- Wirtschafts- Sozialsysteme und auch das weltweite Klima kollabieren. Ausschließlich auf äußere Ergebnisse weiter unter  Erfolg = sinnvoll weiter