Gaspedal und Bremse

man in blue dress shirt sitting on black office rolling chair
Foto von ThisisEngineering RAEng

Die Energie-Balance wird stark bestimmt von der (körperlichen) Fähigkeit zur Stressregulation. Bei einer intakten Regulation kann der Körper schnell «runterfahren», sobald sich die Gelegenheit dazu bietet (Pausen, Schlaf). Anspannung und Entspannung wechseln sich ab und die Energie-Balance des Körpers ist ausgeglichen. Ist die Regulation aber schlecht, fällt das Abschalten schwer, der Körper befindet sich meist in Anspannung und Entspannungsphasen sind zu selten und zu kurz.

Verantwortlich für diese Regulation sind die zwei Komponenten des autonomen Nervensystems (ANS) Sympathikus und Parasympathikus. Dabei stellt der Sympathikus unser «inneres Gaspedal» dar. Sobald wir Energie für ein wichtiges Meeting, eine Präsentation oder das entscheidende Gespräch mit dem Chef brauchen, fährt der Sympathikus den Organismus hoch und sorgt dafür, dass wir aktiviert sind – er versetzt den Körper in erhöhte Handlungsbereitschaft. Konkreter: Puls und Blutdruck steigen an, der Blutglukosespiegel steigt, um eine rasch verfügbare Energiequelle zu erschliessen, die Pupillen weiten sich. Ein uralter Reflex, der unsere Vorfahren vor dem Tod bewahrt hat, wenn sie blitzschnell vor einem Säbelzahntiger flüchten mussten.

 

Der Parasympathikus hingegen wird als unsere «innere Bremse» bezeichnet. Er sorgt dafür, dass nach einer «Stress-Aktion», bei der alle Systeme auf Vollgas liefen, wieder Ruhe einkehrt und sich der Körper regenerieren kann. Tagsüber sollte der Parasympathikus immer wieder aktiv sein, wenn wir beispielsweise gerade eine Pause machen, beim Mittagsschläfchen oder wenn wir uns nach Feierabend ein wenig mit einem Buch entspannen. Nachts dominiert der Parasympathikus und sorgt für einen erholsamen Schlaf.