Fachkräftemangel – ein Stichwort, das heute fast jede Branche kennt. Es wird zunehmend schwieriger, richtig gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen und sie vor allem auch langfristig zu binden. Wie kann in diesem Zusammenhang Employer Branding helfen? Welche Möglichkeiten hat Ihr Unternehmen, auf dem Arbeitsmarkt attraktiv in Erscheinung zu treten und sich positiv von anderen Firmen abzuheben? Wie können Sie als Arbeitgeber eine Marke werden? In diesem Artikel bekommen Sie sieben erprobte Tipps zum sofort Umsetzen.

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Motivieren Sie begeisterte Kundinnen und Kunden, Ihre Produkte und Ihr Unternehmen positiv zu bewerten. (Foto: Rendy Novantino, Unsplash)

Tipp 1: Platzieren Sie Statistiken auf Wikipedia und Statista

Veröffentlichen Sie Daten, Studien und Infografiken auch auf Ihrer Website oder Ihrem Blog. Fügen Sie sie dann in einen passenden Wikipedia-Artikel sowie bei Statista ein. Ihr Unternehmen wird überall als Quelle genannt sein, was dem Employer Branding dient. Das sorgt nicht nur für Interesse von potenziellen Kunden und Partnern, sondern auch von Experten, Fachleuten und Jobinteressenten aus Ihrer Branche.

Tipp 2: Motivieren Sie Kunden dazu, positive Bewertungen zu hinterlassen

Motivieren Sie Kundinnen und Kunden dazu, positive Online-Bewertungen über Ihr Produkt, Ihre Firma, Ihren Service oder Ihre Beschäftigten zu hinterlassen. Ladengeschäfte und Restaurants sollten bei Google Maps, Foursquare und Facebook gut bewertet sein. Ein Hotel sollte bei Booking.com, TripAdvisor und Google Maps ein Top-Bild abgeben. Konsumartikel sollten in Shops wie Amazon und eBay gut bewertet sein. Eine Smartphone-App sollte mit 5 Sternen im App Store glänzen und die Arztpraxis bei Jameda.

Meist lassen überproportional viele unzufriedene Menschen ihren Dampf online ab. Motivieren Sie daher unbedingt auch zufriedene Kunden dazu, Bewertungen für Ihr Unternehmen zu hinterlassen. Sprechen Sie diese aktiv an. Schicken Sie ihnen Mails mit einem Link zu einem Bewertungsformular, nachdem Ihr Produkt gekauft wurde. Versprechen Sie Kunden, die Sie bewerten, kleine Goodies, eine Überraschung oder einen Rabatt.

Tipp 3: Bieten Sie Praxisprojekte und Abschlussarbeiten für Studierende an

Insbesondere an Fachhochschulen und privaten Universitäten werden ganze Semester-Veranstaltungen als Praxisprojekt mit Unternehmen angeboten. Hierbei erarbeitet eine Gruppe von Studierenden ein von Ihrer Firma gewünschtes Thema. Sie begleiten die Gruppe während des Semesters, stellen Material zur Verfügung und stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Hierbei profitieren Sie nicht nur vom direkten Kontakt zu den zukünftigen Experten, sondern können auch kostenfrei ein für Ihre Firma relevantes Thema erarbeiten und eventuell sogar in die Tat umsetzen lassen.

Gleiches gilt, wenn Sie Abschlussarbeiten als Firma betreuen. Dabei bekommen die Studierenden bereits einen sehr tiefen Einblick in Ihr Unternehmen, lernen das Team sowie das Produkt kennen, während Sie von ihrer Ausarbeitung profitieren. Die Chancen stehen gut, dass Sie nach Abschluss des Studiums die Absolventinnen und Absolventen für eine Stelle in Ihrer Firma gewinnen können.

Tipp 4: Versenden Sie Grußkarten an ehemalige Bewerber und Mitarbeiter

Schicken Sie zum Geburtstag und zu Weihnachten Grüße an ehemalige Bewerberinnen und Bewerber sowie an Mitarbeitende, die das Unternehmen bereits verlassen haben. Sie wissen ja: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Und das, was man so über Sie und Ihr Unternehmen hinter Ihrem Rücken erzählt, kreiert Ihre Marke – im positiven und negativen Sinne.

Tipp 5: Nutzen Sie Mikroinfluencer für Ihr Employer Branding

Suchen Sie bei Instagram, Twitter und LinkedIn nach Personen, die zwischen 300 und 5.000 Follower haben und thematisch zu Ihrer Firma oder Ihrem Produkt passen. Ihre Branding-Power ist vergleichsweise hoch. Oft können Sie sie sogar kostenlos oder gegen eine kleine Aufmerksamkeit dafür begeistern, etwas über Ihr Unternehmen oder Produkt zu posten. Schicken Sie ihnen Produktproben, coole Videos oder eine Einladung zu exklusiven Events.

Tipp 6: Pitchen Sie Ihr Unternehmen an Familie und Freunde eines Bewerbers/einer Bewerberin

Schicken Sie Bewerberinnen und Bewerbern nach einem ersten Kennenlernen den Link zum Firmenvideo oder nehmen Sie ein kurzes Video auf, in dem Sie sich und Ihr Unternehmen nochmal vorstellen. Sagen Sie den Kandidatinnen und Kandidaten, sie sollen es in ihrem Entscheidungsprozess gern Freunden und Familie zeigen. Da Family and Friends maßgeblich an der Entscheidungsfindung beim Jobwechsel beteiligt sind, ist es wichtig, dass Sie auch das Umfeld von sich und Ihrer Firma überzeugen. Dieser Kniff für das Employer Branding stammt von dem Gründer von Foursquare, der mir mal gesagt hat: Du musst nicht den Kandidaten, sondern vor allem Familie und Freunde von deiner Firma überzeugen!

Tipp 7: Platzieren Sie Ihren Content in Massenmedien

Der Name Ihres Unternehmens sollte nicht nur in Fach-, sondern auch in Massenmedien auftauchen. Dies funktioniert besonders gut bei B2C-Marken. Aber selbst B2B-Unternehmen finden ihren Weg in die Köpfe der breiten Masse: Menschen bevorzugen es, bei einer Firma zu arbeiten, “die man kennt”.

Um in Massenmedien genannt zu werden, eignen sich beispielsweise Studien, Infografiken, interessante Stories und Fun Facts, die von Ihrer Firma veröffentlicht wurden. Die Preissuchmaschine Spottster hat einmal eine spannende Studie zu den günstigsten Wochentagen für Flugbuchungen gemacht. Pro7 Galileo hat darüber berichtet. Haben Sie bereits Daten oder können Sie mit Ihrem Produkt Informationen sammeln und massentauglich aufbereiten? Bieten Sie den Content exklusiv dem für Sie interessantesten Medium an.

Webtipp
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