Erwerbstätige Frauen, die mit ihrem ebenfalls erwerbstätigen Partner in einem Haushalt leben, leisten in Deutschland im Durchschnitt mehr Hausarbeit und kümmern sich länger um die Kinder als ihre Partner. Das ist selbst dann der Fall, wenn die Frau einen Vollzeitjob hat. Zwar gingen die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Hausarbeit und Kinderbetreuung leicht zurück, doch Frauen leisten überdurchschnittlich mehr. Dazu legt das DIW Zahlen vor. So kümmerten sich vollzeiterwerbstätige Frauen in so genannten Doppelverdiensthaushalten im Jahr 2014 an einem Werktag gut eineinhalb Stunden um den Haushalt. Fast fünf Stunden betreuten sie Kinder. Dagegen investierten Männer im Durchschnitt gut eine Stunde beziehungsweise rund zweieinhalb Stunden für diese Aufgaben.

Ein positiver Trend zeige sich laut DIW bei der Betrachtung der aktuellen männlichen Beteiligung im Vergleich zur Situation vor zehn Jahren. Sie liegt sechs Prozentpunkte über dem Stand von 2006. Auch der Umstand, dass Frauen heute weniger mit Kinderbetreuung beschäftigt sind, sieht das DIW als Erfolg. Jedoch sei dies eher auf den Ausbau von Kindertagesstätten zurückzuführen.

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Foto von Antonio Janeski