Es waren einmal zwei mächtige Gegner auf dem Verhandlungsfeld „Tarifschlacht“,  die Arbeitgeber und die Gewerkschaften. Nicht selten setzten die Gewerkschaften zweistellige Tarifabschlüsse durch, sowie längere Urlaubs- und kürzere Arbeitszeiten. Jedoch in Zeiten der Globalisierung sind den Gewerkschaften viele Mitglieder verloren gegangen und viele  Stellen sind ins Ausland ausgelagert worden, so dass  die Gewerkschaften die Interessen der Arbeitnehmer kaum mehr angemessen vertreten konnten. Mittlerweile beschränken sich die Ergebnisse der Gewerkschaften auf Mindestlöhne für Mindestleistungen.

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Foto von Campaign Creators

Nun stellt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung (DIW) fest, dass die Reallöhne der Arbeitnehmer seit 2004 gesunken sind, obwohl die Unternehmen Zuwächse verbuchten. Der Anteil der Löhne am gesamten Volkseinkommen liegt mittlerweile auf einem Rekordtief von 61 Prozent. Als Folge des fortschreitenden Strukturwandels und dem damit verbundenen Machtverlust der Gewerkschaften, konnten die Arbeitnehmer die Verteilungsspielräume aus dem wirtschaftlichen Aufschwung nicht für sich nutzen. Im internationalen Vergleich ist die Lohnentwicklung außerordentlich schwach“, sagte DIW-Experte Karl Brenke. „Dies ist umso bemerkenswerter, als sich die Qualifikation der Arbeitnehmer erhöht hat: Dies hätte eigentlich einen Anstieg der Verdienste erwarten lassen“. Eine Ursache dieser Entwicklung sieht DIW-Experte Brenke in der geringeren Verhandlungsmacht der Gewerkschaften.

Mehr dazu:
www.diw.de/deutsch/pressemitteilungen/100501.html

DIW Studie: ”Reallöhne in Deutschland über mehrere Jahre rückläufig” :
www.diw.de/documents/publikationen/73/100473/09-33-1.pdf