Eltern und Lehrpersonen sollen App auch nutzen

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Foto von Nastuh Abootalebi

Nach dieser positiv ausfallenden Gesamtauswertung will das Amt nun seine Anwendung ausbauen. Lehrpersonen und Eltern sollen ebenfalls Zugang erhalten; und zwar können sie sich eigene Benutzerprofile anlegen. Damit erhalten sie vom Amt personalisierte Infos zu wichtigen Prüfterminen oder Angeboten – wie zum Beispiel spezielle Elternseminare, welche sie in ihrer Begleitrolle unterstützen. Des Weiteren sollen Jugendliche sich demnächst direkt bei der biz-Beratung anmelden können. Im dritten Schritt möchte man die App für das Tablet optimieren.

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Mehr Infos zur App unter www.ajb.zh.ch 

Vor etwas über einem Jahr brachte die Berufsberatung des Kantons Zürich eine kostenlose App für Schüler der zweiten sowie dritten Sekundarstufe heraus (August 2014). Das Tool bereitet diesen Infos entlang des Berufswahlfahrplanes der Bildungsdirektion des Kantons Zürich so auf, dass sich die künftigen  Jobstarter voll und ganz damit beschäftigen können, was ihnen an einzelnen Berufen Spaß machen würde. Unter anderem erfahren die jungen Nutzer von Schnupperstellen, planen Besuche von Info-Veranstaltungen oder Berufsbesichtigungen, suchen Lehrstellen und erhalten Erinnerungen an wichtige Termine. Alle Angaben sind auf den Zürcher Kanton zugeschnitten.

Nun wollten die Macher wissen: Wie kommt die App bei den Jugendlichen an? Immerhin waren Schüler die maßgeblichen Paten des Entwicklungsprozesses; Unternehmen, Schulen und Eltern waren nahezu unberücksichtigt geblieben. Welche Infos stehen hoch im Kurs? Welche zusätzlichen Angaben müsste die Anwendung noch bieten? Wie schon bei der App-Entwicklung fragte die Berufsberatung des Kantons Zürich zielgruppenrelevante Schüler nach ihrer Meinung. 250 von ihnen nahmen an einer gesonderten Umfrage teil, in die Ergebnisse flossen Auswertungen der in einem Jahr getätigten App-Downloads von über 10.000 Jugendlichen ein. Zum Vergleich: Das Amt für Jugend und Berufsberatung der Bildungsdirektion des Kantons gab in seiner Statistik zur Berufs-, Studien und Laufbahnberatung im Jahr 2014 an, in der allgemeinen Berufsberatung 16.602 Personen begleitet zu haben; 55,9 Prozent von diesen waren unter 20 Jahre alt; und damit mehrheitlich als Vertreter der Sekundarstufe zwei (Abschluss: ca. 18/19 Jahre) zu betrachten, beziehungsweise optional der Sekundarstufe drei zuzurechnen.

Schnupperlehre steht hoch im Kurs

Die App-Umfrage zeigt, dass die Jugendlichen die Bedienbarkeit und Aufbereitung der vielschichtigen Informationen als einfach verständlich und damit als gelungen empfinden. Phillip Dietrich, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Berufsberatung des Jugend- und Berufsberatungsamtes zeigt sich HRM.ch gegenüber besonders erfreut darüber, dass die App in den Sommermonaten Juni und Juli 2015 jeweils um die 6.000 Mal aufgerufen wurde. Laufende Nutzungsauswertungen zeigten zudem, dass unter allen App-Funktionen die Suche nach einer Schnupperlehre ganz hoch im Kurs stehe; gefolgt von der Suche nach Lehrstellen.

Stolz ist man in Zürich auch darauf, dass die eher ungewöhnliche Spielfunktion „Berufsorakel“ der App Jugendlichen Lust darauf macht, sich mit Berufen zu beschäftigen, die entweder verhältnismäßig neu am Markt sind oder seltener ausgewählt werden. Dazu schütteln die jungen Nutzer ihr Smartphones und es erscheint ein Berufsorakelspruch an ihren Bildschirmen. Ist dieser Spruch korreliert mit Eigenschaften, die der Nutzer zuvor eventuell über sich selbst in seinem Profil hinterlegt hätte? Phillip Dietrich verneint. Das Entwicklerteam habe diese Option zwar erwägt, möchte das System an dieser Stelle jedoch bewusst offen gestalten. Und die hohen Zugriffszahlen bestätigten diese Entscheidung, so Phillip Dietrich. Von aktuell 250 Lehrberufen seien 60 bis 70 für das Orakel definiert.