Frau Ochs, die Zukunft Personal belegt drei Messehallen und ist Europas Nummer 1 unter den Personalfachmessen. Welche Ziele haben Sie da noch für die Zukunft?

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Foto von Austin Distel

Sie haben recht damit, dass die Zukunft Personal europaweit die größte Messe für die HR-Arbeit ist. Aber das heißt noch lange nicht, dass die Veranstaltung am Ende der Fahnenstange angelangt ist. Wir möchten jedes Jahr ein bisschen internationaler werden, sprich, noch mehr Referenten aus dem Ausland holen, um auch für ausländische Besucher attraktiv zu sein. Außerdem haben wir uns vorgenommen, unsere Netzwerke mit ausländische Personalverbänden und -organisationen noch weiter auszubauen.

Welche Organisationen sind bereits im Umfeld der Zukunft Personal aktiv?

Wir haben zum Beispiel Vertreter der American Society for Training & Development (ASTD), der weltweit größten Organisation für Weiterbildungsexperten in Unternehmen, in der International Networking Lounge vor Ort. Die Vertreter des ASTD Deutschland haben die europäischen Ortsverbände dort zu einem Netzwerktreffen eingeladen. Ein weiteres Beispiel: Wir arbeiten im Rahmen der Professional Learning Europe, dem neuen Kongress für E-Learning und Wissensmanagement, der parallel zur Zukunft Personal stattfindet, mit der European Learning Industry Group (ELIG) und der European Foundation for Management Development (EFMD) zusammen, mit der wir auch den Keynote-Speaker Charles Jennings präsentieren.

Also konzentrieren Sie sich bei der internationalen Arbeit vor allem auf das Thema Weiterbildung. Bieten sich auch andere HR-Themen für eine grenzübergreifende Veranstaltung an?

Selbstverständlich. Es gibt zwar einige Themen wie Arbeitsrecht und Personalaspekte, die von der Gesetzeslage in Deutschland abhängen. Aber alle anderen Themen sind für Personalmanager auf der ganzen Welt ähnlich. Gerade auf der Ebene einer internationalen Arbeitswelt ergeben sich sogar auch neue Themen – etwa wie Personaler internationale Strategien lokal umsetzen oder wie sie das gleiche Softwaresystem für verschiedene Standorte einführen können. Diese Inhalte gewinnen mit der abklingenden Weltwirtschaftskrise wieder an Bedeutung.

Ist internationales Personalmanagement also der Schwerpunkt der Messe?

Es ist ein Schwerpunkt. Wir halten nicht so viel davon auf einer Messe, die die Vielfalt der Personalarbeit zeigen soll, einzelne Themengebiete zu stark zu betonen. Natürlich diskutieren im Moment alle wieder über den Fachkräftemangel, da die Konjunktur anzieht und die demografische Entwicklung ihren Lauf nimmt. Die Messe zeigt dann aber eher, wie sich dieses Problem auf alle verschiedenen Themenkomplexe auswirkt, angefangen beim Recruiting und Personalmarketing über Softwareprodukte bis hin zur Personalentwicklung.

Sie sind noch recht neu in der Projektleitung der Zukunft Personal. Was ist für Sie persönlich die größte Herausforderung?

Ich bin ja seit fast 20 Jahren im Veranstaltungsbereich tätig. Dabei habe ich Projekte in diversen Branchen betreut – in der Medizin, im Hotel- und Gaststättengewerbe und in der Herstellung von Baumaschinen. Bevor ich beim Veranstalter der Zukunft Personal angefangen habe, war ich sieben Jahre bei KOSMETIK international für Kosmetikfachmessen in ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland verantwortlich. Ich bringe also schon recht viel Erfahrung mit grenzübergreifenden Messen mit. Doch eine wirkliche Herausforderung besteht darin, das umfangreiche Vortragsprogramm der Zukunft Personal zu koordinieren. Diese Programmfülle ist für eine Fachmesse schon einzigartig.

Worauf freuen Sie sich auf der Messe besonders?

Hochinteressant finde ich die Kombination der Zukunft Personal mit dem parallelen Kongress Professional Learning Europe. Davon verspreche ich mir neue Synergien für die zukünftige Arbeit. Und auf den Keynote-Vortrag der Genderexpertin Avivah Wittenberg-Cox zu der Frage, wie mehr Frauen in Führungspositionen kommen können, bin ich persönlich sehr gespannt.

Interview: Stefanie Hornung