Vom E-Learning zum vernetzten oder “Connected Learning” führte Wim Veen, Professor für Education und Technology an der Technischen Universität Delft, seine Zuhörer. Veen hatte in Experimenten in der eigenen Garage festgestellt, wie gut Kinder und Jugendliche voneinander und miteinander lernen können, ohne dass sie dazu ausdrücklich angeleitet werden. Entscheidend sei vielmehr der gegenseitige Austausch. Erst in der Kommunikation mit anderen Menschen, so Veen, würden die Kenntnisse für den Einzelnen eine Bedeutung erlangen. Weiterbildung sei dagegen immer noch orientiert an Inhalten, nicht an der Art und Weise, wie diese erschlossen werden.

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Foto von AllGo – An App For Plus Size People

„Forget about diplomas“, ist Veens Fazit, denn Kompetenzen zu erwerben sei etwas anderes als ein Zertifikat zu erlangen. Unternehmen, die sich auf die neue Generation Arbeitskräfte vorbereiten wollen, riet er, Lernen in sozialen Netzen zu ermöglichen. Einen Kontrollverlust müsse das nicht unbedingt bedeuten. Über Reputationssysteme ließen sich Kompetenzen messen und zeigen, die nicht zertifiziert sind. Diese könnten zudem eine neue Basis für Talentmanagementsysteme darstellen.

Veen wies darauf hin, dass sich Wissen nicht mehr nur in einzelnen Köpfen, sondern in Netzwerken befindet. “Man lernt zusammen, man entwickelt sich auch zusammen”, so seine Erfahrung.

Das die Zukunft des Lernens in „Social“ und „Collaboration Tools“ liegt, davon ist auch Jane Hart, Gründerin des Centre for Learning and Performance Technologies, Corsham/UK, überzeugt. Als prominentes Mitglied der Internet Time Alliance, einem Zusammenschluss von E-Learning-Experten, stellt Hart fest: „The future of learning is social“. Wissensarbeiter würden ihr Wissen gerne teilen, lautet ihre Überzeugung. Hart stützt auch den Trend zum Microlearning. Darunter versteht sie Performance-Support-Systeme, wie sie derzeit bereits von einigen E-Learning-Anbietern eingesetzt werden.

Vor allem um Visionen vergangener Zeiten ging es zunächst im Vortrag von Professor Steve Wheeler von der Universität Plymouth. Wheeler zeigte, wie skeptisch die Erfindung des Papiers gesehen wurde, welche Unkenrufe den flächendeckenden Einsatz des Federkiels begleiteten und machte daran deutlich, wie schwer sich der Mensch schon früh getan hat, Neues anzunehmen, ohne gleich den Untergang des Abendlandes zu prophezeien. Umso größer war der Kontrast zu den Lerntechnologien, denen Wheeler eine große Zukunft voraussagt. Augmented Reality, das Übereinanderlegen von tatsächlicher und virtueller Realität, nimmt dabei eine große Bedeutung ein sowie der offene Zugang zu Lernressourcen.

Wer die Vorträge von Steve Wheeler und Jane Hart auf der Zukunft Personal verpasst hat, findet dazu mehr im Internet. Ein Video zum Auftritt von Steve Wheeler gibt es unter http://trainingkonzepte.blogspot.com/2011/09/ple11-professional-learning-europe-in.html. Ebenso die Präsentation von Jane Hart.