Die Arbeitsmarktzahlen bestätigen: Die Lage ist ernst, die Auftragslage schwierig. Die Krise geht auch an kräftigen, gesunden Unternehmen nicht spurlos vorbei. Aber: Das vereinfachte Kurzarbeitergeld wirkt. Und Deutschland ist Sozialstaat. Wir sind damit in dieser Zeit besser gerüstet als andere. Das muss sich nun aber auch bei der Ausbildung zeigen.
Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen für den Monat März erklärt der Bundesminister für Arbeit und Soziales Olaf Scholz:
Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen bestätigen, was wir von vielen Unternehmen hören: Die Lage ist ernst, ihre Auftragslage ist schwierig. Die Wirtschaftskrise geht auch an gut aufgestellten Unternehmen nicht spurlos vorbei. Das schlägt sich auf dem Arbeitsmarkt nieder. Die Arbeitslosigkeit hat das niedrige Niveau des Vorjahres überschritten.
Die hohe Zahl von Anmeldungen für die Kurzarbeit zeigt aber, dass die Unternehmen bereit sind, an ihren Mitarbeitern festzuhalten und gemeinsam mit ihnen durch die Krise zu kommen. Unsere Maßnahmen in diesem Bereich wirken. Mit dem vereinfachten Kurzarbeitergeld haben wir Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein hilfreiches Werkzeug gegeben.
Ich appelliere an alle Unternehmen, die Kurzarbeit zu nutzen und nicht mit Entlassungen Fakten zu schaffen, die dauerhaft sind. Und ich ermutige alle, die Ausfallzeiten zu nutzen, sich weiterzubilden, Fähigkeiten und Wissen aufzufrischen.
Ich habe gestern auf dem Treffen der Arbeitsminister der wichtigsten Industriestaaten gemeinsam mit meinem Kollegen über die richtigen Konzepte zur Krisenbekämpfung beraten. Viele sind an unserem Weg interessiert. Unsere Devise “Kurzarbeit statt Kündigung” und “Qualifizierung statt Entlassung” stößt auf großes Interesse. In den Gesprächen wurde auch deutlich: Deutschland ist als Sozialstaat deutlich besser als andere Länder für die Krise gerüstet.
Eins ist mir ganz wichtig: Die Krise darf nicht kurzsichtig machen. Wir müssen an die Zukunft denken und uns gemeinsam um die Ausbildung von Jugendlichen kümmern. Wir dürfen bei der Ausbildung nicht nachlassen. Eine kräftige Erholung braucht eine gute Basis an Fachkräften.
Dass jede und jeder Jugendliche auch in diesem Jahr einen Ausbildungsplatz erhält, ist notwendige Voraussetzung für gute Wirtschaftszahlen in der Zukunft. Ich habe deshalb vorgeschlagen, dass die Mitglieder des Ausbildungspaktes jetzt schnell zusammenkommen und über die Lage beraten.