Arbeitnehmende sind in der Schweiz im Schnitt an acht bis neun Tagen infolge Krankheit oder Unfall nicht am Arbeitsplatz. Diese Zahl sei zu hoch, sagt die OECD in ihrem Bericht vom Januar 2014. Im gleichen Bericht steht auch, dass der Schweizer Wirtschaft infolge psychischer Probleme der Mitarbeitenden pro Jahr 19 Mia. CHF verloren gehen – 3,2 Prozent des BIP. Über erforderliche Veränderungen im Absenzenmanagement sprach Persorama mit Chris Holzach, CEO Synaps Care AG.

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Foto von Annie Spratt

[Auszug]
Persorama: Sie gehen davon aus, dass die aktuellen Absenzenzahlen in der Schweiz um 10 bis 20 Prozent gesenkt werden können. Wie ist dies möglich?

Chris Holzach: Es besteht eine Ausfall-Bandbreite von 2 bis über 20 Tage pro Mitarbeiter und Jahr, wobei hier nach Grösse und Art der Unternehmen zu unterscheiden ist. Ein Kleinst- oder Kleinunternehmen verzeichnet im Durchschnitt weniger Absenzen (2–4 Tage). Ereignet sich dort aber mal ein Absenzfall mit längerer Absenzdauer, so wirkt sich dies für dieses Unternehmen äusserst gravierend aus. Bei KMU mit bis zu 200 Mitarbeitenden liegt der Durchschnitt bei 4–7 Tagen. Es sind die Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitenden, die den Durchschnitt der Absenzzahlen auf acht Tage und höher bewegen. Bei vielen grösseren Unternehmen, die wir analysiert haben, liegen die Absenzausfälle bei mehr als zehn Tagen. Streben wir eine durchschnittliche Absenzquote in der Schweiz von unter sieben Tagen an, so liegt das Einsparpotenzial noch weit über den genannten Zahlen.

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Quelle: persorama – Magazin der Schweizerischen Gesellschaft für Human Resources Management | Nr. 4, Winter 2014

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