1. Im Zentrum: Das gemeinsame Aufspüren bereits erfolgter Veränderungen

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Foto von William Iven

Früher, als wir hauptsächlich auf die Schlüssel fokussierten, die als Intervention am Ende der Sitzung verwendet wurden, traf diese Beschreibung des gemeinsamen „Aufspürens bereits erfolgter Veränderungen“ von Therapeut und Klient meistens auf die zweite oder weitere Sitzungen zu. Diese konzentrierte Suche nach Ausnahmen veranlasste uns jedoch, diese Beschreibung an den Anfang der ersten Sitzung zu verlegen (Gingerich, de Shazer und Weiner-Davis 1987).

Wir können den Prozess nunmehr wie folgt beschreiben: Von Beginn der ersten Sitzung an schaffen Therapeut und Klient gemeinsam eine therapeutische Wirklichkeit, die mehr auf kontinuierlicher Umwandlung oder Veränderung beruht (als Beweis dienen die jeweiligen Ausnahmen) als darauf, eine Veränderung zu initiieren. Werden Ausnahmen festgestellt, bekommt der Klient gewöhnlich die Aufgabe gestellt, mit dem fortzufahren, was bereits begonnen wurde, und nicht die Aufgabe, etwas ganz Neues zu tun.

 

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Unser neues Beschreibungsschema führte zur Entwicklung eines neuen Nachschlüssels: die Suche nach Ausnahmen, die zu Unterschieden werden, die einen Unterschied machen. Wenn diese Suche erfolgreich verläuft und Unterschiede beobachtet und in der ersten Sitzung besprochen werden, bestätigt sich die Erwartung eines bedeutenden Wandels bezüglich der Beschwerde und der Lösung für die Klienten und für den Therapeuten, weil hinsichtlich der Beschwerde bereits eine Veränderung eingetreten ist! Da der Klient bereitszu diesem Zeitpunkt etwas gegen die Beschwerde unternimmt, klappt die Zusammenarbeit zwischen Klient und Therapeut, wenn der Therapeut intensiv an diesem Erfolg ansetzt. Dies bedeutet natürlich, dass der Therapeut bereits in der ersten Sitzung mit einer offenen Erwartung auf den kontinuierlichen Wandel bzw. die kontinuierliche Veränderung reagiert.