So individuell wie jedes Unternehmen ist, so einzigartig muss diese Landkarte sein. Nur so kann der effizienteste und effektivste Weg vom Ist zum Soll beschritten werden. Wie soll ein Kompetenz-Management die individuelle Unternehmensstrategie unterstützen, wenn die Individualität nicht oder nur oberflächlich berücksichtigt wird? Das Kompetenzmodell enthält die jetzigen und zukünftigen Anforderungen und gibt dabei gleichermassen Ausgangspunkt und Richtung vor.

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Foto von Georgie Cobbs

Der Ausgestaltung des Kompetenzmodells kommt somit im Prozess des Kompetenz-Managements eine entscheidende Bedeutung zu, weswegen bei der Erstellung notwendige Qualitätskriterien berücksichtigt werden müssen. Ein “gutes” Modell bildet eine verlässliche Basis für alle Aspekte des Kompetenz-Managements, während ein “schlechtes” Modell Fehlentscheidungen und Misserfolge verstärkt.

Doch woran „erkennt“ man ein „gutes“ Kompetenzmodell?

Machen Sie doch einen kurzen Check –
Einfach mit ja oder nein antworten:

Erarbeitung
• Es waren Führungskräfte und Mitarbeitende direkt involviert?
• Wurde Vergangenheit und Zukunft berücksichtigt?
• Wurde extern begleitet oder zumindest reflektiert?
• Es fand eine Evaluation des Modells vor dem Roll-out statt?

Einsatzgebiete:
• Das Modell wird in allen HR-Prozessen als Basis angewendet?
• Das Modell geht flexibel auf die Einsatzgebiete ein?
• Sowohl Beurteilungs- und Entwicklungsaspekte sind abgedeckt?
• Talente können erkannt und Stärken  gefördert werden?

Implementation
• Das Modell ist im Unternehmen verankert und bekannt?
• Die Führungskräfte nutzen das Modell eigenständig?
• Kompetenz- und Performance-Management sind abgestimmt?
• Eine Software unterstützt und erleichtert den Einsatz?

Strategiebezug
• Die Unternehmensstrategie bildet die Basis für das Modell?
• Strategische Schwerpunkte sind operativ ausformuliert?
• Operative Kompetenzkennzahlen fliessen in die Strategie ein?
• Das Modell berücksichtigt aktuelle Business Driver?

Qualität
• Die Kompetenzen entsprechen den definierten Gütekriterien?
• Das Modell enthält unsere Werte, Normen und Kultur?
• Das Modell enthält unsere Begriffe und Formulierungen?
• Das Modell wird regelmässig reflektiert und angepasst?

Wenn Sie einen Punkt nicht mit „Ja“ beantworten können, heisst das nicht automatisch, dass ihr Kompetenzmodell deswegen schlecht oder nicht passend sein muss. Jedoch ist die Gefahr, dass ein wichtiger Baustein fehlt und dadurch die unternehmerische Wirkung reduziert wird, sicherlich vorhanden.

Machen Sie also eine kritische Reflektion und schauen Sie einfach einmal genau hin. Finden Sie heraus, was Symptome und Ursachen sind. Ein Kompetenzmodell ist aber auch nur ein Baustein in der Unternehmensführung, dessen Erfolg auch davon abhängig ist, wie die Führungskräfte und das Unternehmen die Informationen für die Personal-, Organisations- und Unternehmensentwicklung nutzen.

Womit wir beim Thema des nächsten Blogs wären: Was die Voraussetzungen für eine (Kompetenz-)Entwicklung sind. Einfach oben rechts E-Mail eintragen und nicht verpassen :-)

Ich wünsche Ihnen weiterhin einen schönen Sommer!
Andreas Mollet

Lesen Sie mehr zum Thema Kompetenz-Management in unserem Blog: http://kompetenz-management.com/