Zahlreiche Personalabteilungen sind heute mit der Vielfalt der Aufgaben überfordert. Unterschiedliche Fachbereiche, dringende Projekte und die Erledigung der Kernaufgaben lassen dem Personaler heute kaum noch Luft zum Atmen. Verständlich, dass folglich auch die Personalbeschaffung möglichst wenig Zeit in Anspruch nehmen soll. Eine Bewerbung im Detail zu prüfen, würde den möglichen Zeitrahmen sprengen.

Nicht nur in der Not oder wenn Frustration vorherrscht, greift so mancher Bewerber zu drastischen Mitteln. Regelmäßig werden inzwischen Lebensläufe geschönt. Auch bei Zeugnissen ist gegen Schere und Scanner kein Kraut gewachsen. Lücken im Lebenslauf werden verheimlicht, positiv bewertete Hobbys werden angegeben, auch ein Studium ohne Abschluss – und ohne Nachweise – kann die Eignung des Bewerbers in ein falsches Licht rücken.

Schafft der Blender erst den Einstieg, fällt der Betrug häufig gar nicht mehr auf. Wenn doch, wird es für das Unternehmen schwierig. Einerseits muss die Beweislast deutlich sein, andererseits wurde der Mitarbeiter bereits ausgebildet oder erfüllt vielleicht seine Aufgaben. Fraglich bleibt dann allerdings, welchen internen Dokumenten und Ausarbeitungen des Blenders man noch Glauben schenken darf. Hilfreich ist die Unterstützung durch einen professionellen Personalberater, der bereits im Vorfeld durch Referenzbefragungen prüft, ob alles der Realität entspricht, und im Interview durch geschickte Fragetechnik Widersprüche, Unstimmigkeiten und Falschaussagen aufdeckt.

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Foto von Sebastian Herrmann