Das Buch ist in fünf Kapitel und zahlreiche Unterkapitel gegliedert. Das Inhaltsverzeichnis schafft einen guten Überblick und erleichtert es dem Leser, bestimmte Themen leicht wieder zu finden. Die Gliederung ist logisch aufgebaut und lässt einen roten Faden erkennen –Zwischenüberschriften bieten eine zusätzliche Orientierung. Dem Leser ist es auch möglich, quer zu lesen oder Teile zu überspringen.

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Foto von William Iven

Das Buch bietet eine Fülle an Informationen und Ansätzen, die für jedermann nutzbar und verständlich sind – lesenswert von Beginn an. Wer sprachlich geprägte Kreativitätstechniken kennenlernen möchte, der findet in diesem Buch einen unterhaltsamen und informativen Fundus sowie hilfreiche Anregungen. Der Autor gibt konkrete Handlungsanleitungen, für die sich der Leser allerdings Zeit nehmen muss, um sie auch umzusetzen zu können.

Wiederholungen schaffen einen Übungs- und Überprüfungseffekt: Hat die beschriebene Mnemotechnik wirklich funktioniert? Wolff liefert Informationen, deren Zusammenhänge leicht verständlich sind, auch ohne Vorkenntnisse.

Hin und wieder blitzt ein bisschen zu viel Werbung auf. Doch Bernhard Wolff regt zum Mitdenken an. Wer selbst Seminare erstellt und durchführt, wird sich sicherlich beim Lesen dabei ertappen, wie er oder sie versucht, den Sinn des Gelesenen zu deuten und gleichzeitig „Spielideen“ für die eigene Praxis zu kreieren. Es ist verblüffend, wie schnell dabei Umsetzungsszenarien für Trainingssequenzen entstehen können.

Damit hält das Buch bereits das, was der Titel verspricht. Gedanken schleichen sich fast unbemerkt ein und Verbindungen zwischen verschiedenen Aspekten entstehen. Das Ganze ist vom Autor erfrischend aufbereitet: Denkanstöße und Wissen vermittelt er fast nebenbei. Der Leser wird zum „um die Ecke denken“ angeregt und Erinnerungen an Kindertage werden wach – etwa wenn er von der Abwandlung des Spieles “Stadt, Land, Fluss” berichtet. Wolff nennt es das Kategorienspiel. Die Teilnehmer müssen dabei für jeden Buchstaben des Alphabeths einen Begriff innerhalb einer bestimmten Kategorie finden.

Gerade das Kapitel „Lust auf Ideen“ ermutigt den Leser seine eigene Arbeit und die eigenen Lebensziele zu hinterfragen: Bin ich ein Bewahrer oder ein Veränderer? Nehme ich mir genug Zeit für Ideen oder bin ich viel zu schnell in der Umsetzung der ersten, scheinbar besten? Wolff vermittelt, wie wir Querdenken können und schärft das Bewusstsein, dass Zeit beim Ideenentwickeln relativ ist und Selbstgespräche in der Kreativitätstechnik legitim sind.

Leider nutzt der Autor kaum visuelle Gestaltungsmöglichkeiten, die außerdem wenig kreativ sind und das inhaltliche Verständnis nur unwesentlich unterstützen. Das Thema ließe mehr erwarten. Der Einband verspricht: „Jetzt gibt’s Farbe für die grauen Zellen!“ Leider verzichtet das Buch darauf.

Die beschriebenen Techniken und enthaltenen Spielanleitungen bieten dennoch für Trainer gute Möglichkeiten, Seminare aufzulockern und Aha-Effekte zu erzeugen. Das Buch wendet sich an einen breitgefächerten Leserkreis: Trainer können die Anregungen in ihren Handwerkskoffer aufnehmen, Führungskräfte über das Thema „Ideen und ihre Umsetzung“ nachdenken, „jedermann“ seine Lebensziele neu planen und Eltern die Autofahrten mit den Kindern beleben.

Das Buch lädt zum mehrfach Lesen ein, denn die Fülle an Informationen ist mitunter nicht beim ersten Mal fassbar. Dennoch ist es unkompliziert, lebendig und gelegentlich amüsant geschrieben.

Mein Fazit: Leicht lesbar, aber keine leichte Kost.

Praktischer Nutzwert * * * * *
Lesbarkeit/Schreibstil * * * * *
Verständlichkeit * * * * *
Gliederung/Übersichtlichkeit * * * * *
Meine persönliche Empfehlung für Personalverantwortliche * * * * *

Denken hilft – Frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Von Bernhard Wolff

Heyne, München 2009,

224 Seiten