Die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen gab an, dass das Qualifikationsniveau des temporären Personals mit Abstand das wichtigste Kriterium für die Auswahl eines Personaldienstleisters ist: Insgesamt nannten 78 Prozent diesen Punkt als ausschlaggebend. Diese Zahlen entsprechen den Ergebnissen auf die Frage „Was ist die oberste Zielstellung Ihrer Unternehmensstrategie“: Mehr als 40 Prozent gaben an, dass sie in ihrer Branche in erster Linie die Qualitätsführerschaft anstreben.
Das Klischee, dass Betriebe in erster Linie aus Kostengründen auf Zeitarbeitnehmer zurückgreifen würden, fand keine Bestätigung – im Gegenteil: Nur 11 Prozent der Befragten nannten diesen Punkt als wesentliches Motiv. Hauptmotivation für den Einsatz von externen Mitarbeitern sind dagegen das Abfangen von Auftragsspitzen (87 Prozent) und die Flexibilität des Arbeitsverhältnisses (77 Prozent). Bestätigt werden diese Ergebnisse ebenfalls dadurch, dass nur jedes dritte Unternehmen seinen Personaldienstleister vor allem nach den niedrigsten Kosten auswählt.
„Wir sehen in diesen Ergebnissen die Bestätigung eines Trends, den wir schon seit einiger Zeit am Markt beobachten“, so Markus Webelhaus, Geschäftsführer des Personaldienstleisters RKM. „Besonders im produzierenden Gewerbe, wie zum Bespiel in der Automobilindustrie aber auch in der Luft- und Raumfahrt, ist der flexible Einsatz von Spitzenkräften immer gefragter. Viele unserer Angestellten werden von unseren Kunden auf Projektebene angefordert, sind in der Entwicklung und Pilotfertigung tätig und wechseln nach Abschluss zu einem anderen Kunden“, beschreibt Webelhaus die Tendenz im Bereich hochqualifizierten Personals. „Insgesamt sehen wir eine Orientierung in diese Richtung, da es in der aktuellen, geschwächten Wirtschaftslage eine eher schwankende Nachfrage zum Beispiel nach Ingenieursleitungen gibt und die Unternehmen zögerlich mit der Aufstockung von Personal sind“, ergänzt er.
Studiendesign
An der deutschlandweiten Befragung nahmen 1.221 Unternehmen teil. Davon gehört etwa die Hälfte (635) zur Kategorie „Kleinunternehmen“ mit einer Mitarbeiterzahl von 11 bis 50. Außerdem beteiligten sich 151 „Kleinstunternehmen“ (bis zu 10 Mitarbeiter) und 349 „mittlere Unternehmen“ (51 bis 250 MA). Mit 86 teilnehmenden Betrieben bildet die Kategorie „große Unternehmen“ (über 250 MA) die geringste Teilnehmergruppe. Die Branche Industrie/Produktion ist mit 68 Prozent aller teilnehmenden Unternehmen die in der Erhebung bei weitem am stärksten vertretene. Die Befragung wurde nach einer Kontaktaufnahme via E-Mail von den Unternehmen online durchgeführt.
Das Forschungsprojekt FlexPro
Der Erfolg eines Unternehmens liegt in hohem Maße in der Fähigkeit, innovative sowie qualitativ hochwertige Produkte möglichst effizient zu entwickeln, zu fertigen und auf den Märkten zu etablieren – und das am Hochlohnstandort Deutschland. Um das gewährleisten zu können, sind Spitzenleistungen in Kreativität und Flexibilität von Organisationen und Menschen im produzierenden Gewerbe erforderlich. So die Ausgangssituation der Studie.
Das Projekt FlexPro will Instrumentarien entwickeln, mit denen sich Produktionssysteme situativ anpassen lassen. Schwerpunkt des Projektes ist es, praxisnahe Konzepte zu entwerfen, mit denen die Produktion insgesamt flexibilisiert werden kann, um so die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Dabei werden neben wirtschaftlichen Vorteilen vor allem Aspekte wie Kompetenzerweiterung, Arbeitszufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter untersucht.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland und der Europäischen Union. Ausführende Partner des Projektes sind Alround e.V., die Rheinisch Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Friedrich Alexander Universität Erlangen- Nürnberg sowie das Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung. Als aktiver Partner aus dem Bereich Personaldienstleistungen konnte die RKM GmbH für die Forschungsarbeit gewonnen werden.
Quelle Pressemitteilung der orizon-Gruppe