Dabei zeigen sich allerdings große geschlechterspezifische Unterschiede: Während immer noch 84 Prozent der unselbstständig erwerbstätigen Männer einem „Normalarbeitsverhältnis“ nachgehen, hat nur jede zweite Arbeitnehmerin (48 %) eine unbefristete Vollzeitstelle. Bei Frauen ist die atypische Beschäftigung daher ebenso weit verbreitet wie das Normalarbeitsverhältnis, wobei die Teilzeit die wichtigste Variante ist. 

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Foto von Alesia Kazantceva

Die Leiharbeitsverhältnisse unterlagen besonders stark den wirtschaftlichen Auf- und Abschwüngen der vergangenen Jahre. Zwischen dem 1. Juli 2014 und dem 30. Juni 2015 haben Zeitarbeitsunternehmen in Österreich im Schnitt 62.555 Menschen überlassen (-422 oder -0,6 gegenüber dem Vorjahr). Insgesamt überließen die Firmen nach Angaben des Sozialministeriums im selben Zeitraum 144.125 Arbeitnehmer im Inland – zumindest für einen Tag.

Der Löwenanteil der Überlassungen (84 Prozent) entfiel auf Gewerbe, Handwerk und Industrie. Durchschnittlich wurden die Arbeitskräfte 80 Tage überlassen. In 65 Prozent der Fällen arbeiteten sie weniger als einen Monat lang für einen Betrieb. Bei den Zeitarbeitsfirmen waren die Leiharbeiter hingegen durchschnittlich 216,8 Tage beschäftigt. Das sind 15,3 Tage mehr als im Vorjahr. 

 

 

 

Seit 2008 hat die Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse laut Statistik Austria langsam, aber kontinuierlich zugenommen. Freie Dienstverhältnisse haben eher abgenommen, was sich auch auf die stärkeren Kontrollen zur Bekämpfung von Scheinselbstständigkeit zurückführen lässt.