Sicherheitsbedürfnis berücksichtigen

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Sicherheitsfaktoren werden von Fachkräften mit Berufsausbildung bei der Wahl des Arbeitgebers besonders hoch priorisiert. Das macht unsere Studie „Attraktive Jobs“ deutlich, bei der das Marktforschungsinstitut respondi im Auftrag von meinestadt.de 2.078 Fachkräfte unter anderem gefragt hat, was sie sich von Arbeitgebern wünschen. So stufen die Studienteilnehmer einen sicheren Arbeitsplatz und ein gutes Arbeitsklima bei der Wahl eines Arbeitsplatzes mit Abstand am wichtigsten ein – noch weit vor Karrierechancen und Gehalt. Woran machen Nicht-Akademiker Sicherheit im Job aber konkret fest? Ein unbefristeter Vertrag ist für über zwei Drittel der größte Sicherheitsfaktor, dicht gefolgt von der pünktlichen Gehaltszahlung, die 62 Prozent der Befragten Sicherheit vermittelt. Auf Platz 3 landet die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens, die rund 40 Prozent ein sicheres Gefühl suggeriert. Arbeitgeber können darauf bereits in der Jobbeschreibung eingehen und diese Faktoren explizit benennen.

Fachkräfte suchen nach Sinn

Über die Hälfte der befragten Fachkräfte gibt an, dass sie mit ihrem Job etwas Gutes bewirken möchte und sogar nach einem Lottogewinn weiterarbeiten würde. Das ist ein enormes Potenzial für Arbeitgeber, denn es belegt die hohe Motivation der Mitarbeiter. Unternehmen sollten daher die Sinnhaftigkeit der jeweiligen Tätigkeit in der Stellenausschreibung und im Vorstellungsgespräch thematisieren. Der Job ist für Fachkräfte immer weniger Mittel zum Zweck und immer mehr Selbsterfüllung. Der „Sinn der Arbeit“ ist kein Privileg der Akademiker.

Gemeinschaftsgefühl stärken

Fachkräfte mit Berufsausbildung sind Teamplayer. Fast die Hälfte der Befragten geben an, dass die Arbeit für sie sinnvoll ist, wenn sie sich als Teil einer Gemeinschaft erleben. Darauf sollten Arbeitgeber eingehen und dieses Bedürfnis ernst nehmen. Teamevents, eine ausgeprägte interne Kommunikation und ein ehrlicher und transparenter Umgang sollten wesentlich mehr Bedeutung einnehmen als bisher. Legen Arbeitgeber hierauf Wert und setzen bereits solche Maßnahmen um, sollten sich diese Aspekte der Unternehmenskultur auch im Job-Marketing wiederfinden.

Per Smartphone zum neuen Job

Neben relevanten Inhalten entscheiden auch die richtigen Kanäle über Erfolg oder Misserfolg im Recruiting. Das heißt, auch die Fragen „wo“ und „wie“ mögliche Bewerber nach passenden Inseraten suchen, sollten mehr in den Blick genommen werden. Derzeit verlieren Unternehmen fast jeden zweiten Bewerber durch unzureichende mobile Angebote. Mehr als zwei Drittel der potenziellen Kandidaten suchen bereits heute über das Smartphone nach Stellenanzeigen. Etwa genauso viele Bewerber würden sich gerne mobil bewerben. Das macht deutlich: Auch der Wunsch nach mobilen Bewerbungsmöglichkeiten wird immer größer.

Auf Formen der Kurzbewerbung setzen

Wollen Unternehmen mobile Bewerbungen ermöglichen, müssen sie aber auch bedenken, dass traditionelle Prozesse nicht 1:1 übernommen werden können. Es ist beispielsweise sehr mühsam und umständlich, mit dem Smartphone ein ausführliches Anschreiben zu erstellen. Bei vielen Jobs stellt sich grundsätzlich die Frage, ob ein solches Anschreiben überhaupt erforderlich ist – zum Beispiel bei Handwerkern oder Logistikern. Es braucht daher neue, abgespeckte Lösungen wie eine Kurzbewerbung. Unternehmen wie Telefonica, eismann oder Henkel haben neue, zeitgemäße Strategien in Form von Kurzbewerbungen eingeführt.

Was jetzt zu tun ist

Die Ergebnisse machen deutlich, dass Arbeitgeber stärker als bislang auf die Bedürfnisse nichtakademischer Bewerberzielgruppen schauen müssen. Unternehmen müssen sich von kommunikativen Routinen trennen, genau hinschauen und die Kandidaten gezielt bei ihren Erwartungen abholen. Zusammenfassend kann man sagen: Sicherheit, gute Kommunikation und Möglichkeiten, etwas zu bewirken – das sind für Fachkräfte die wichtigsten Aspekte, wenn es um einen attraktiven Beruf geht. Außerdem wünschen sie sich mobile und zeitgemäße Bewerbungsprozesse. Diese Faktoren im Recruiting verstärkt zu berücksichtigen, kann im War for Talents entscheidende Wettbewerbsvorteile mit sich bringen.


Dieser Artikel ist zuerst auf dem blog.TALENTpro erschienen.