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Foto von Austin Distel

So lange der Entscheid der Volksinitiative währt, können viele Unternehmen nicht hoffen, vakante Stellen mit Einwanderern zu besetzen, die das nötige Knowhow mitbringen. Der Blick der Arbeitgeber muss sich notwendigerweise ins Land richten. Das dürfte jenen Stimmen in der Schweiz zusagen, welche in den letzten Jahren wiederholt gefordert hatten, im Zuge nachhaltiger Personalarbeit auch jene Arbeitsmarktgruppen zu berücksichtigen, die in der Praxis oft nur in der zweiten Reihe stehen: Frauen, Jugendliche, ältere Erwerbstätige und Menschen mit Behinderungen.

Den langen Fachdebatten rund um die Konsequenzen der aktuellen Verfassungsbestimmung zur Zuwanderung sollen nun Taten folgen. Mit dem Projekt „Zukunft Arbeitsmarkt Schweiz“ sprechen der Schweizerische Arbeitgeberverband und economiesuisse Unternehmen nicht nur wegen einer höheren Ausschöpfung des inländischen Fachkräftepotentials an. Vielmehr zeigen sie ihnen in den kommenden Jahren, wie das praktisch aussieht. Dazu sammelt das Projekt erfolgreiche Personalstrategien aus Unternehmen und macht sie bundesweit bekannt; unter anderem auf regionalen Veranstaltungen und in verbandsinternen Arbeitsgruppen.

Den ersten Themenschwerpunkt widmen die Spitzenverbände der Zielgruppe 50+. Best Practice-Beispiele zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmender liegen schon vor: Die SBB stellt ihre Pensionierungsmodelle, ein Lebensarbeitszeitmodell sowie flexible Arbeitsmodelle vor. Novartis erläutert erfolgreiche Wissenstransfers nach Pensionierungen und Migros spricht darüber, wie Verantwortungsbereiche sinnvoll reduziert werden können.

Im Herbst wollen die Initiatoren mit einem ersten Fazit an die Öffentlichkeit gehen und den nächsten Schwerpunkt einläuten. Dann geht es um die Beteiligung gut ausgebildeter Frauen. Und gesetzt den Fall, dass die Juristen mit ihrer Abstimmungsbeschwerde künftig erfolgreich sein sollten, so wird dies der Arbeitgeberinitiative keinen Abbruch tun. Die demografische Entwicklung birgt nämlich nach Ansicht der Spitzenverbände langfristig Zündstoff für die Fachkräftefrage.

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