two men in suit sitting on sofa
Foto von Austin Distel
Die Zahl der Kurzarbeiter stieg 2009 sprunghaft an und lag im Jahresdurchschnitt über einer Million. Bei ihnen fiel gut ein Drittel der normalen Arbeitszeit aus. Auf alle Arbeitnehmer umgerechnet waren es jährlich 15,5 Arbeitsstunden, gegenüber 1,8 Stunden im Jahr 2008. Der Stand auf den Arbeitszeitkonten ist im Jahresverlauf 2009 um 9,3 Stunden je Arbeitnehmer abgeschmolzen. Kräftig abgenommen hat auch die bezahlte Mehrarbeit. Je Arbeitnehmer wurden 13 bezahlte Überstunden weniger geleistet als im Jahr 2008. Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Arbeitnehmer ging dabei um 3,2 Prozent zurück, etwa durch Kurzarbeit und Abbau der Guthaben auf den Zeitwertkonten. Dies entspricht rechnerisch rund 1,2 Millionen Jobs, die dadurch gesichert wurden, so die Arbeitsmarktforscher. Statt Mitarbeiter zu entlassen, wurde die Auslastung der Beschäftigten verringert. Dabei kamen Kurzarbeit, Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit, Abbau von Überstunden und eine Reduzierung der Guthaben auf den Arbeitszeitkonten zum Einsatz.

Zeitwertkonten: Gesparte Zeit schützt vor Entlassung

Zeitwertkonten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und sind das Personalinstrument der Zukunft. Der Einsatz eines Zeitwertkontenmodells bietet den Unternehmen nicht nur Vorteile bei Konjunkturschwankungen und kann Entlassungen vermeiden, sondern bietet auch erhebliche Vorteile für den Arbeitnehmer. So kann die Freistellung für eine private Auszeit z. B. für ein Sabbatical, eine Weiterbildung oder Familienzeit genutzt werden. Ebenso ist ein flexibles Ausscheiden vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter (Vorruhestand) möglich - ohne dass die Mitarbeiter empfindliche Rentenabschläge hinnehmen müssen.

Zeitwertkonten sind in jeder Beziehung krisensicher

Das Wertguthaben ist durch das neue „Flexi II-Gesetz“ besser denn je vor Insolvenz geschützt. Zu den zulässigen Sicherungsmitteln zählen Treuhandverhältnisse, Versicherungsmodelle oder schuldrechtliche Verpfändungs- oder Bürgschaftsmodelle mit ausreichender Sicherheit gegen Kündigung. Werden keine ausreichenden Insolvenzsicherungsmittel ergriffen und kommt es zu einem Verlust des Wertguthabens, sieht der Gesetzentwurf Sanktionen gegen den Arbeitgeber vor.

Zeitwertkonten flexibel einsetzen

Wie flexibel Zeitwertkonten eingesetzt werden können und welche Chancen und Möglichkeiten sich hinter den unterschiedlichen Modellen verbergen, hat sich in der noch anhaltenden Wirtschaftskrise gezeigt. „Welch ein großes Potential Unternehmen sich mit diesem strategischen Personalinstrument erschließen, belegt die Studie vom IAB. Die Unternehmen, die heute schon Zeitwertkonten implementiert haben, müssen Mitarbeiter nicht unbedingt entlassen, sondern die Mitarbeiter greifen auf ihr angespartes Zeitwertguthaben zurück, nehmen eine berufliche Auszeit, ohne Gehaltseinbußen hinnehmen zu müssen. Mitarbeiter sind gut beraten, Ihr abgebautes Guthaben wieder aufzubauen, um das Wertguthaben wieder aufzufüllen, so Steffen Raab, Geschäftsführer, Deutsche Zeitwert GmbH.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.deutsche-zeitwert.de